„Mir ist das nicht aufgefallen, sonst wäre ich tätig geworden“, sagte Steffen Kottkamp über den 43-jährigen Angeklagten. Dieser hatte zum Prozessauftakt bereits gestanden, über fünf Jahre lang Scheinrechnungen von rund 4,6 Millionen Euro ohne Gegenleistung zur Zahlung angewiesen zu haben. Das Geld soll er sich mit einer Berliner Produktionsfirma geteilt haben.
Neben seiner Spielsucht hatte er auch das raue Arbeitsklima beim Ki.Ka für den Betrug verantwortlich gemacht. Kottkamp, der seit November 2008 Programmgeschäftsführer bei dem Erfurter Sender ist, bezeichnete das Klima dagegen als konstruktiv und in vielen Bereichen familiär. Der Angeklagte sei ein zuverlässiger Mitarbeiter gewesen, der seine Aufgaben präzise erfüllt habe, sich seiner Stellung im Ki.Ka aber sehr bewusst gewesen sei. Dass der Betrug nicht aufgefallen sei, könne er sich nur damit erklären, dass falsche Zahlen vorgelegt wurden, sagte Kottkamp.
dpa