Bisher fehlte es im Ihme-Zentrum abwechselnd immer entweder am Geld - oder an einer zündenden Idee. Manchmal fehlte es auch leider an beidem zusammen. Nun kann man nur hoffen, dass die Berliner Investoren beides haben - und es auch endlich zu einer Umsetzung kommt.
Der erste Eindruck, den die Investoren hinterlassen haben, zeugt nicht von Transparenz und Dialogfähigkeit. Man weiß gar nichts: Weder über das Unternehmen noch über die Pläne, die man in Berlin für Hannovers Schandfleck (hoffentlich) hat. Das ist schade, denn wer etwas von Marketing versteht, der weiß, wie gut sich Aufbruchstimmung nutzen lässt - und wie schnell die Wirkung verpufft.
Die Investoren allerdings müssen jetzt ohnehin mehr tun als Stimmung zu erzeugen. In Hannover wartet harte Arbeit auf sie. Eine Immobilie ist nur so viel Wert, wie es solvente Nutzer gibt, also: gute Mieter. Als erstes müssen die neuen Eigentümer deshalb dafür sorgen, dass die beiden großen Büromieter Stadt und Stadtwerke nicht von der Stange gehen. Und dann müssen neue Mieter her, vor allem zugkräftige für die Handelsbereiche im Erdgeschoss.
Die erste Ankündigung, man wolle das Gebäude „umfangreich sanieren und langfristig im Bestand halten“, klingt nach dem üblichen Investorengeklingel. Im Ihme-Zentrum aber leben Menschen.Viele von ihnen haben beim Kauf der Wohnungen auch an eine Absicherung für ihr Alter gedacht. Sie haben es verdient, dass es mit dem Gebäude jetzt endlich nach vorn geht. Und der Rest Hannovers, der auf den trostlosen Klotz gucken muss, hat es auch verdient.