Der A380 der Fluggesellschaft Qantas ist bei der Notlandung vergangene Woche in Singapur laut einem Bericht stärker beschädigt gewesen als bislang bekannt. Die Zeitung „The Australian“ berichtete am Freitag unter Berufung auf anonyme Quellen von einer Vielzahl ausgefallener Systeme, die beinahe zu einem schweren Unglück geführt hätten. Die Trümmerteile des Rolly-Royce-Triebwerks hätten unter anderem die Hydraulik, die Verkabelung, das Antiblockiersystem beschädigt. Außerdem sei die Feuerlöschanlage des kaputten Triebwerks ausgefallen.
Nach der Zerstörung eines der vier Triebwerke sei es der Crew nicht gelungen, Treibstoff zur Ausbalancierung der Maschine umzupumpen, berichtete das Blatt. Das Fahrwerk habe manuell ausgefahren werden müssen. Der berechnete Ausrollweg sei nur 150 Meter kürzer gewesen als die Landebahn des Flughafens von Singapur.
Qantas habe auf Anfrage keinen Kommentar zu dem Ausmaß der Schäden abgeben wollen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Airline habe aber auch der Aussage nicht widersprochen, dass der A380 „erhebliche Schäden“ erlitten habe. Laut „The Australian“ wird insbesondere die Reparatur eines kaputten Tragflügelholms sehr aufwendig und teuer sein.
Derweil hat der Triebwerkshersteller Rolls Royce die Ursache des Unfalls identifiziert. Es sei nun klar, dass der Zwischenfall spezifisch für das Triebwerk Trent 900 sei. Der Unfall hänge mit einer bestimmten Triebwerkskomponente zusammen, die den Turbinenbrand ausgelöst habe, teilte Rolls Royce anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Freitag mit.
Konzernchef John Rose erklärte, Sicherheit habe oberste Priorität für das Unternehmen. Er bedauere den Zwischenfall. Man arbeite mit Airbus zusammen, damit der Flugzeugbauer schrittweise die gesamte Flotte wieder in Betrieb nehmen könne. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde zurückgenommen. Das Gewinnwachstum werde aufgrund des Triebwerksproblems etwas geringer ausfallen als erwartet, erklärte Rolls Royce.
dpa/afp/dapd