Die brasilianische Luftwaffe entdeckte am Sonnabend rund 600 Kilometer nordöstlich der Insel Fernando de Noronha Wrackteile, zunächst zwei männliche Leichen und einen Koffer auf der offenen See. Am Sonntag wurden vier weitere Leichen geborgen. Zudem seien weitere im Meer treibende Tote gesichtet worden. Sie sollen so schnell wie möglich geborgen werden. Es kann nach Aussagen der Behörden aber kein Zweifel daran bestehen, dass die Leichen und die Fundstücke zu dem am Pfingstmontag auf dem Weg von Rio de Janeiro nach Paris abgestürzten Flugzeug gehörten. Der Airbus verschwand rund 1000 Kilometer vor der brasilianischen Küste von den Radarschirmen. Bei dem Absturz kamen 228 Menschen ums Leben, darunter 28 Deutsche.
Der Fund der brasilianischen Marine am Sonnabend war makaber. Eine der Leichen soll nach Presseberichten an ihrem Sitz angeschnallt auf dem Meer getrieben sein. Zudem fanden die Suchmannschaften einen Lederkoffer, einen Rucksack mit Laptop und Papieren sowie einen Impfpass und ein Ticket für den Flug AF 447 gefunden.
Unterdessen nahmen die Behörden in Rio von den Angehörigen der Insassen DNA-Proben, um so die Identifizierung zu erleichtern. Die Suche nach weiteren Opfern des Unglücks ging rund um die Uhr weiter, auch wenn die Chancen noch Überlebende zu finden, so gut wie auszuschließen ist. In den Gewässern um die vermutete Absturzstelle wimmelt es von Haien. An der Suche in dem Seegebiet rund 1200 Kilometer vor dem brasilianischen Festland beteiligen sich fünf Schiffe und 14 Flugzeuge. Frankreich hat ein Atom-U-Boot entsandt, um bei der Suche nach der Blackbox und Wrackteilen zu helfen.
von Klaus Ehringsfeld