In Florenz hat am Donnerstag der Berufungsprozess gegen "Costa Concordia"-Kapitän Francesco Schettino begonnen. Der 55-Jährige war im Februar 2015 in erster Instanz zu 16 Jahren und einem Monat Haft wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Bei der Havarie des Kreuzfahrtschiffes vor der toskanischen Insel Giglio waren im Januar 2012 insgesamt 32 Menschen gestorben, darunter zwölf Deutsche. Das Gericht in Grosseto hatte in erster Instanz entschieden, Schettino trage Verantwortung für das Unglück. Gegen das Urteil hatten Staatsanwaltschaft und Verteidigung Berufung eingelegt.
Schettinos Anwälte fordern Freispruch
Während Schettinos Anwälte erneut auf Freispruch für ihren Mandanten plädieren wollen, wird die Anklage wie schon im ersten Verfahren voraussichtlich wieder eine langjährige Haftstrafe für den früheren Kapitän fordern - in erster Instanz hatte die Staatsanwaltschaft 26 Jahre und drei Monate verlangt.
Schettino ist nach wie vor auf freiem Fuß, da das Urteil gegen ihn noch nicht rechtskräftig ist. Er war am Donnerstag nicht im Gerichtssaal, stehe aber in Kontakt mit seinen Anwälten, meldete die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Nach Angaben seiner Verteidiger sollten am ersten Verhandlungstag nur technische Fragen unter anderem zum Zeitablauf des Verfahrens geklärt werden.
dpa