Der von einer Spezialeinheit in Düsseldorf befreite Junge aus der Schweiz soll sexuell missbraucht worden sein. Gegen einen 35-jährigen Düsseldorfer werde wegen sexuellen Kindesmissbrauchs und Freiheitsberaubung ermittelt. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Montag mit. Hinzu komme der Vorwurf des Besitzes von Kinderpornografie sowie der Kindesentziehung. Bei dem Mann sei einschlägiges Videomaterial entdeckt worden, das nun gesichtet werden müsse.
Mutmaßlicher Täter reiste in die Schweiz
Gegen den Verdächtigen wurde am Montag Haftbefehl erlassen – unter anderem wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes, wie eine Amtsgerichtssprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. Der Verdächtige soll sich über ein Spiel im Internet dem Zwölfjährigen genähert haben. Er soll schließlich in die Schweiz gereist sein, den Jungen dort getroffen und nach Düsseldorf gebracht haben, so die Ermittler.
Offenbar hatte der Zwölfjährige sein Verschwinden geplant. Dazu verdichteten sich die Hinweise, dass ihm jemand dabei geholfen haben könnte. Zu welchem Zeitpunkt der Zwölfjährige nicht mehr freiwillig bei dem Erwachsenen gewesen sei, werde noch geprüft. Die Ermittler schließen nicht aus, dass es sich um eine Entführung gehandelt hat.
Gut eine Woche nach dem Verschwinden des Jungen in der Schweiz hatte ein Spezialeinsatzkommando in der Nacht zum Sonntag die Wohnung des Mannes im Düsseldorfer Süden gestürmt und den vermissten Jungen äußerlich unversehrt gefunden. Er war am 18. Juni von seinen Eltern im Kanton Solothurn als vermisst gemeldet worden.
dpa/RND