Als Joao Pereira de Souza den Pinguin vor seinem Haus auf einer Insel vor Rio de Janeiro fand, war der Seevogel in einem besorgniserregenden Zustand. Um das ölverschmierte Tier wieder aufzupäppeln, fütterte der 71-jährige Rentner den Pinguin mit Sardinen und sorgte für ein schattiges Plätzchen. De Souza säuberte das Gefieder des Tieres und gab ihm den Spitznamen Dindim.
Doch der Magellan-Pinguin hatte es offenbar nicht eilig, de Souza wieder zu verlassen und in seine Heimat an der Küste Südamerikas zurückzukehren. Elf Monate blieb er bei bei dem 71-Jährigen, bevor er plötzlich verschwand. Doch es sollte nicht bei dieser einmaligen Begegnung bleiben: Jedes Jahr kehrt Dindim zu seinem Lebensretter zurück und nimmt dafür eine tausende Kilometer lange Reise auf sich. Seine Brutstätte an der patagonischen Küste und den Heimatort de Souzas trennen etwa 4000 Kilometer.
Rentner und Pinguin sind unzertrennlich
Inzwischen lebt Dindim überwiegend mit de Souza und verlässt die kleine Insel nur noch, um sich fortzupflanzen. Im Alltag ist das ungewöhnlich Paar unzertrennlich: "Ich liebe den Pinguin wie mein eigenes Kind und ich glaube, er liebt mich", erzählt de Souza in einem Interview mit dem brasilianischen Fernsehsender "Globo TV". "Von niemandem außer mir lässt sich Dindim anfassen. Er liegt auf meinem Schoß und lässt sich von mir baden und mit Sardinen füttern", beschreibt der Rentner die ungewöhnliche Beziehung.
"Noch nie habe ich etwas derartiges gesehen", schätzte der Biologe Joao Paulo Krajewski die Freundschaft zwischen Mensch und Pinguin gegenüber dem "The Independant" ein. "Ich denke, der Pinguin hält seinen Retter für einen Teil seiner Familie und denkt, dieser sei auch ein Pinguin. Wenn er ihn sieht, wackelt er mit dem Schwanz wie ein Hund und ist außer sich vor Freude."
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