Nach ersten Informationen war das Kleinflugzeug vom Typ Piper 32 am Donnerstag auf dem Weg von Venedig nach Leipzig. Die Maschine sollte gegen 14.45 Uhr auf dem Flughafen Leipzig/Halle landen. Wie die "Leipziger Volkszeitung" unter Berufung auf das slowenische Onlineportal Siol.net schrieb, verschwand die Piper gegen 10.54 Uhr vom Radar.
Flugzeug brannte aus
Der Pilot habe vor dem Absturz bei Predmeja im Südwesten des Landes Probleme wegen Vereisung gemeldet, berichteten slowenische Medien. Die Maschine sei im gebirgigen Gelände in einen Wald gerast und ausgebrannt.
Die Zeitung primoske novice zitierte einen Augenzeugen. "Ich stand vor meinem Haus und sah, wie das Flugzeug am Himmel ins Trudeln geriet. Der Motor machte seltsame Geräusche, es sah aus, als ob die Maschine versucht, an Höhe zu gewinnen. Für ein paar Momente war es still, dann gab es eine Explosion."
An Bord des Flugzeugs waren vier Deutsche im Alter von 38, 39, 65 und 73 Jahren, unter anderem Thomas Wagner, Gründer des Unternehmens Unister, wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtete. Ein Firmensprecher bestätigte das später über Twitter.
"Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen von Thomas Wagner", teilte das Unternehmen am Abend mit. Die Mitarbeiter seien tief bestürzt. "In einer ersten Krisensitzung hat die Geschäftsleitung von Unister bereits heute die Weichen für die Zukunft des Internet-Konzerns gestellt." Die Nachfolge von Thomas Wagner werde zeitnah geregelt.
Nach Angaben von "flightradar24.com" war das Flugzeug erst am Mittwoch von Leipzig nach Venedig geflogen und sollte am Donnerstag zurückkehren. Unklar ist, warum der Pilot über Slowenien nach Deutschland fliegen wollte.
Bekannt durch Ballack und Calmund
Der Leipziger hatte 2002 als Student die Firma Unister gegründet. Zu ihr gehören die Reiseportale "fluege.de" und "ab-in-den-urlaub.de". Unister warb im Fernsehen mit Ex-Fußballer Michael Ballack und Fußballmanager Reiner Calmund und wurde dadurch bundesweit bekannt. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben mehr als 1000 Mitarbeiter.
Wie die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, wurde gegen Wagner aber auch wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und des unerlaubten Vertreibens von Versicherungen ermittelt. Zum Prozess gegen ihn und weitere Unister-Manager sei es bislang aber nicht gekommen, weil die Anklage vom Landgericht Leipzig geprüft werde.
RND/wer