Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) wählt an diesem Freitag das "Wort des Jahres". Wörter, die die öffentliche Diskussion dominiert und ein Jahr wesentlich geprägt haben, sollen so ausgezeichnet werden. Die GfdS-Jury wählt dabei aus mehrereren tausend Belegen und Einsendungen aus.
Kriterium: Wie beliebt ist ein Begriff?
Die Häufigkeit eines Ausdrucks spielt dabei keine Rolle: Entscheidend ist für die GfdS die Signifikanz und Popularität des Begriffs, der den sprachlichen Nerv des Jahres treffen soll. In den vergangenen Jahren ist das mitunter auch gelungen.
Unter den seit 1977 regelmäßig gekürtem "Wort des Jahres" finden sich Begriffe wie "GroKo", Wutbürger" oder "Teuro", die auch Jahre später noch verwendet wurden. Mitunter sind die ausgezeichneten Worte aber auch schon längst in der Versenkung verschwunden – wie etwa der 2014 zum Wort des Jahres gekürte Begriff "Lichtgrenze".
Mehrere Begriffe gehören zur engeren Auswahl. Auf ihrer Homepage bietet die Gesellschaft für deutsche Sprache einen bunten Strauß von Möglichkeiten an: Von "Grexit" über "Balkanroute" bis hin zu "Erstaufnahmelager" und "durchwinken" lauten die Vorschläge.
"Unwort des Jahres" folgt im Januar
Im Januar 2015 folgt übrigens dann der Gegenpool zum "Wort des Jahres": Eine Jury mit Sitz an der Technischen Universität Darmstadt wählt dann das "Unwort des Jahres". Diese 1991 von dem Frankfurter Germanistikprofessor Horst Dieter Schlosser begründete Aktion möchte den Blick auf Wörter und Formulierungen lenken, "die gegen die sachliche Angemessenheit oder Humanität verstoßen". Dadurch soll die Sprachsensibilität in der Bevölkerung gefördert werden. Im vergangenen Jahr war "Lügenpresse" das "Unwort des Jahres".
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