Der SPD-Innenexperte Sebastian Edathy sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagausgabe), Öffentlichkeit und Angehörige des 1977 ermordeten Generalbundesanwalts hätten Anspruch darauf, dass die Akten des Verfassungsschutzes vollständig auf den Tisch kommen. Er sehe keinen triftigen Grund, die Erkenntnisse des Geheimdienstes Jahrzehnte nach der Tat weiter unter Verschluss zu halten.
Ähnlich äußerte sich Unions-Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) in der Zeitung. Rechtsstaat und Hinterbliebene hätten ein überragendes Interesse daran, dass alle verfügbaren Erkenntnisse über die bisher nicht aufgeklärten Mordfälle ausgeschöpft würden. „Ich frage mich, welches staatliche Interesse schwerer wiegen kann als die Aufklärung dieses Dreifachmordes.“
Bosbach fordert auch Aufklärung über mögliche Geldzahlungen des Verfassungsschutzes an die ehemalige RAF-Terroristin Verena Becker. Die Meldung lassen aufhorchen, im Zusammenhang mit ihrer möglichen Beteiligung an der Ermordung Bubacks. „Wann und wofür das Geld gezahlt worden ist - das muss alles aufgeklärt werden.“ Becker soll 100 000 Mark bekommen haben.
Der Sohn des ermordeten Generalbundesanwaltes, Michael Buback, sieht große Fehler, Mängel und Versäumnisse bei der bislang erfolglosen Aufklärung des Attentates. „In meinen Augen liegt es nahe, an eine schützende Hand über Verena Becker zu glauben“, sagte der 64-Jährige der in Bielefeld erscheinenden Zeitung „Neue Westfälische“ (Donnerstagausgabe). Die Ermittlungspannen der vergangenen Jahre seien für ihn unerklärbar.
ddp