Nachdem seine Panzer auf dem Weg nach Bengasi von der französischen Luftwaffe zerstört wurden, will der libysche Staatschef Muammar al-Gaddafi nun Tausende seiner Anhänger dort hinmarschieren lassen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Jana meldete in der Nacht zum Montag, Gaddafi habe sich mit Mitgliedern eines Volkskomitees getroffen, um diesen „grünen Marsch“ nach Bengasi zu organisieren.
Die „Demonstranten“, zu denen Abgeordnete der verschiedenen Stämme des Landes gehören sollten, würden sich „mit Olivenzweigen in der Hand“ in friedlicher Absicht auf dem Weg in die Stadt im Osten machen, hieß es. Sie würden jedoch von bewaffneten Bürgern begleitet, da die andere Seite ebenfalls bewaffnet sei.
Ziel dieser Demonstration sei es, die Pläne der Ausländer zu durchkreuzen, die Libyen zersplittern und ausplündern wollten. Bengasi ist die größte Stadt, die von den Aufständischen kontrolliert wird.
Nato macht neuen Anlauf für Militäreinsatz in Libyen
Auch zwei Tage nach Beginn der Militäraktion gegen Libyen ist die Nato noch tief gespalten über eine mögliche Beteiligung. Bei Sondersitzungen wollen die Botschafter der 28 Nato-Staaten am Montag in Brüssel einen neuen Anlauf für eine Einigung machen. Ziel ist es, ein Mandat für die Überwachung der vom UN-Sicherheitsrat genehmigten Flugverbotszone gegen Libyen zu erreichen.
Doch die Militärallianz ist zerstritten wie selten - dabei müssen Entscheidungen einstimmig fallen. Nach Diplomatenangaben blockiert vor allem die Türkei. Das Land beteiligt sich nicht an dem Militäreinsatz und warnt vor negativen Folgen für die Nato.
Zudem wolle Frankreich die Führung des Einsatzes nicht an das Bündnis abtreten. Mehrere Bündnispartnern hätten beim Nato-Rat am Sonntag das Vorpreschen von Franzosen, Briten und Amerikanern kritisiert, verlautete aus dem Hauptquartier. Einige Länder fühlten sich schlecht informiert.
Die Planungen konzentrieren sich auf drei Bereiche: Hilfe für die Durchsetzung der Flugverbotszone, Einsätze auf See zur Sicherung des Waffenembargos sowie Unterstützung für humanitäre Hilfe. Über die beiden letzten Punkte seien sich die Staaten bereits einig. Eine Beteiligung der Nato an Kampfeinsätzen gegen Bodenstellungen gilt dagegen als unwahrscheinlich.
dpa