„Es setzt falsche Anreize und verhindert die frühkindliche Förderung“, sagte Göring-Eckardt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Montag). Betreuungsgeld erhalten Eltern, die ihr Kleinkind nicht in eine Kita geben oder von einer Tagesmutter betreuen lassen.
Die Grünen-Politikerin reagierte damit auf die am Sonntag von der Nachrichtenagentur dpa veröffentlichten Ergebnisse einer Studie, nach denen das Betreuungsgeld viele Migrantenfamilien und Eltern mit geringer Bildung offensichtlich davon abhält, ihre Kleinkinder in eine Kita zu schicken. Für die Studie hatten das Deutsche Jugendinstitut und die Universität Dortmund mehr als 100.000 Eltern mit Kindern unter drei Jahren befragt. In ihr heißt es, das Betreuungsgeld stelle besonders für sozial benachteiligte Familien einen Anreiz dar, kein staatliches Angebot frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung zu nutzen.
Göring-Eckardt sagte dazu, es zeige sich nun erneut, dass die Union „Familienpolitik ohne Sinn, ohne Verstand, nur mit Blick auf das eigene Klientel“ mache. „Die Bundesregierung muss das Betreuungsgeld unverzüglich abschaffen und das Geld stattdessen sinnvoll in ausreichend gute Kita-Plätze investieren.“
dpa