Frau von der Leyen, welche Schlussfolgerungen muss die CDU aus den Schlappen in Stuttgart und Mainz ziehen?
Die CDU in Baden-Württemberg hatte es gegen einen sehr beliebten amtierenden Ministerpräsidenten besonders schwer. Julia Klöckners Landesverband hat gegenüber der vergangenen Wahl wenige Prozentpunkte nachgegeben. Die in der Bevölkerung ebenfalls sehr beliebte Amtsinhaberin Malu Dreyer war eine ungleich schwierigere Gegnerin als damals Kurt Beck. Alles weitere wird man in Ruhe analysieren müssen.
Befürchten Sie jetzt einen internen Machtkampf in der CDU?
Nein, dafür sind die Ergebnisse der drei Landtagswahlen genauso wie die vermutlichen Ursachen zu unterschiedlich.
Welchen Umgang mit der AfD empfehlen Sie?
Die Ergebnisse der AfD sind natürlich bitter. Ich gehe aber davon aus, dass es künftig in den Landtagen einfacher wird, die AfD als dumpfe Dagegen-Partei zu demaskieren. Dort wird sie Positionen beziehen und begründen müssen. Dann wird es spannend, ob sie andere Antworten hat als den Schießbefehl an der Grenze.
Ist Angela Merkel mit ihrer Flüchtlingspolitik gestärkt?
Ja. Wir brauchen die Kanzlerin gerade in dieser Krise. Wenn wir uns die Ergebnisse der Wahlen genau anschauen, haben mehr als 80 Prozent der Wähler für Parteien gestimmt, die eine europäische Lösung der Flüchtlingsfrage befürworten und den Kurs der Kanzlerin stützen.
Interview: Dieter Wonka