Allerdings weisen die Zahlen nicht aus, wie vielen Asylanträgen stattgegeben wurde.
Gründe für die Steigerung könnten unter anderem in den Krisen in West-, Nord- und Ostafrika liegen, schätzt das UNHCR. Denn unter den Asylsuchenden sind deutlich mehr Tunesier (4600 Anträge), Libyer (2000) und Menschen von der Elfenbeinküste (3300).
Das wirkte sich vor allem auf Italien aus: Dort wurden zwischen Januar und Juni mehr Anträge gestellt als im gesamten Jahr 2010. Doch weiterhin suchen vor allem Menschen aus Afghanistan (15.300), China (11.700), Serbien und dem Kosovo (zusammen 10.300) sowie dem Irak (10.100) und dem Iran (7600) Asyl in den 44 aufgelisteten Industriestaaten.
Allerdings fliehen die meisten Menschen vor Gewalt, Hunger oder Naturkatastrophen in Nachbarländer und stellen keine Asylanträge in den Industriestaaten. Schon im Juni hatte das UNHCR in einem Bericht festgestellt, dass vier von fünf Flüchtlingen weltweit in Entwicklungsländern leben.
Die meisten Asylanträge werden in Europa gestellt (73 Prozent). In den USA wollten 36 400 Menschen Asyl, in Frankreich 26 100 und in Deutschland 20 100. Während die Asylgesuche im australischen Raum zurückgingen, stiegen sie in Japan und Südkorea, deutlich.
dpa