"Es ist im Interesse der ganzen Gesellschaft, wenn wir das Potenzial dieser Menschen nicht brach liegen lassen und ihnen dabei helfen, Bildungschancen zu ergreifen", sagte am Freitag Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic (Grüne) in Hannover.
Aufnahmetest als Zugangsvoraussetzung
Zuvor müssten die Flüchtlinge jedoch einen Aufnahmetest am Studienkolleg überdurchschnittlich gut bestehen. Besonders begabte Flüchtlinge können Hilfe aus dem Landes-Stipendienprogramm bekommen. Zur Verbesserung der Erfolgschancen soll es ab 1. Juli zudem kostenfreie Sprachkurse für alle studienwilligen Flüchtlinge ab dem 18. Lebensjahr geben.
"Damit erleichtern wir es Flüchtlingen, rasch bei uns Fuß zu fassen und geben gleichzeitig einen Anreiz, um zukünftige Fachkräfte in Niedersachsen zu halten", betonte die Ministerin. Ihr Haus fördere die Projekte mit 350.000 Euro. Darüber hinaus können künftig Lehramtsstudierende, die bereits Kompetenzen zur Vermittlung von Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache erworben haben, Flüchtlingen im Zuge ihrer Praktika Deutschunterricht erteilen.
Gesellschaftliche Verantwortung
Sie sollen in Erstaufnahmeeinrichtungen und Einrichtungen der Erwachsenenbildung unterrichten und werden von den Hochschulen vermittelt. Für diese Koordinationsaufgaben stelle das Ministerium den lehrerbildenden Hochschulen 2015 bis zu 400.000 Euro als Soforthilfe zur Verfügung.
Die niedersächsischen Hochschulen seien sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, sagte der Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen, Wolfgang-Uwe Friedrich. Sie wollten deshalb "konsequent dazu beitragen, die Bildungschancen von Menschen aus Einwanderungsfamilien weiter zu entwickeln, um ihre Integration zu fördern". Durch Angebote wie Gasthörer-, Paten- und Mentoringprogramme, Schnupperstudien, spezielle Studienangebote und Lehrveranstaltungen, Schreibwerkstätten, Konferenzen, Aktions- und Blockwochen sowie Campus- und Sommerfeste soll Flüchtlingen die Wege auf den Campus weiter geebnet werden.
dpa