Zwischen der familieneigenen Mastkükenbrüterei und zwei Mastbetrieben hat es nach Aussagen der niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen (CDU) keine intensiven Geschäftsbeziehungen gegeben. In einem Bericht des ARD-Magazins Report Mainz war behauptet worden, Putenmäster in Mecklenburg-Vorpommern hätten Tiere gequält. Die Betriebe stünden in enger Geschäftsbeziehung zur Familie der Ministerin.
„Das ist nicht der Fall“, sagte Grotelüschen am Donnerstag in Hannover. Zudem habe sie vor Antritt ihres Amtes als Ministerin ihre Tätigkeiten im Familienbetrieb eingestellt. „Ich habe alle Verbindungen gekappt“, sagte sie.
Zuständig für die Untersuchung der Zustände in den Unternehmen seien die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern. Diese hätten die beiden Betriebe in der vergangenen Woche auf ihre Bitte hin überprüft und dabei nach eigenen Angaben festgestellt, dass die Vorgaben zur Putenhaltung weitgehend eingehalten wurden, sagte Grotelüschen. Für das Wohl der Tiere seien zudem die Halter zuständig.
Die Putenerzeugergemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern bestreitet die Vorwürfe der Tierquälerei. „An den Vorwürfen ist nichts dran“, sagte Betriebschefin Elke Friedrich am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa. Die gezeigten Bilder stimmten nicht mit den Gegebenheiten in den Ställen überein.
Auch der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft kritisierte die Bildaufnahmen. Mit der gezielten Auswahl einzelner Tiere werde versucht, einen falschen Eindruck der Putenhaltung in Deutschland zu erwecken, teilte der Präsident des Verbandes, Gerhard Wagner, am Donnerstag in Berlin mit. An der Authentizität der Bilder bestünden erhebliche Zweifel. „Hier sind zwei rechtschaffene Landwirte benutzt worden“, sagte Wagner.
Die Bilder sollen im April und im Juli von Mitgliedern der Tierschutzorganisation PETA in zwei Putenhaltungen aufgenommen worden sein. PETA hat Anzeige gegen die Ministerin wegen Tierquälerei erstattet.
dpa