Von der massenhaften Veröffentlichung teils sensibler Daten im Internet sind auch niedersächsische Minister und Landtagsabgeordnete betroffen. Nach Angaben der Landesregierung wurden unter anderem Privatadressen und alte Telefonnummern von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU), Innenminister Boris Pistorius (SPD) und Umweltminister Olaf Lies (SPD) öffentlich gemacht. „Das ist ärgerlich, aber noch nicht problematisch“, sagte Staatskanzlei-Sprecher Gert Hahne am Freitag in Hannover. „Uns liegen keine Erkenntnisse vor, dass sicherheitsrelevante Daten betroffen sein könnten.“
Der Landtag teilte mit, dass auch Parlamentspräsidentin Gabriele Andretta (SPD) und weitere Abgeordnete zu den Opfern des Hacker-Angriffs gehörten – allerdings keine AfD-Politiker. Laut Innenministerium stammen die veröffentlichten Daten nicht aus dem Landesdatennetz. Das Landeskriminalamt ermittele derzeit, wer in Niedersachsen betroffen sei, erklärte Ministeriumssprecherin Svenja Mischel. Im Landtag wurde davor gewarnt, die veröffentlichten Dateien anzuklicken, weil darin Computerviren und Spionageprogramme versteckt sein könnten.
Merkel offenbar von Hackerangriff verschont
Erste Informationen, wonach auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) von dem Hackerangriff betroffen gewesen sein soll, konnten nicht bestätigt werden. Wer dafür verantwortlich ist und ob alle Daten authentisch sind, war zunächst unklar. Veröffentlicht wurden vor allem Kontaktdaten wie Hunderte Handynummern und Adressen von Politikern aus dem Bundestag. Auch zahlreiche sehr persönliche Daten sowie parteiinterne Dokumente wurden ins Internet gestellt.
Von Marco Seng