Hannover: Neubau der IHK-Zentrale gestartet

Am Mittwoch hätte der symbolische Spatenstich für den Neubau der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover zelebriert werden sollen. Er ist wegen der Corona-Einschränkungen ausgefallen – aber die Arbeiten haben dennoch sichtbar begonnen. Die Kammer verlegt den Sitz ihrer Hauptgeschäftsstelle vom Schiffgraben an den Bischofsholer Damm 91 im Stadtteil Bult. Derzeit wird der Baugrund vorbereitet. Von Ende Januar an soll die Firma Bauer Spezialtiefbau aus Nordhausen mit schwerem Baugerät die Tiefgeschosse ausheben und sichern. Anschließend übernimmt der Generalunternehmer MBN aus Hannover den Hoch- und Tiefbau. 24 Monate lang soll an dem siebengeschossigen Gebäude gearbeitet werden, das vor dem Rechenzentrum der evangelischen Kirche und gegenüber dem Bürobau der Bahn-Netztochter an der Lindemannallee entsteht. Entwickelt wird der Neubau nach Plänen des Architekten Wilhelm Martienssen von der hannoverschen Firma Bauwo. Er hoffe, dass wenigstens das Richtfest in einem Jahr wieder „in gewohnt großer Runde und ohne Masken stattfinden“ könne, sagte Bauwo-Gesellschafter Bernd Rathenow. Platz für 200 Mitarbeiter: In dem 8800 Quadratmeter großen Gebäude sollen die knapp 200 Mitarbeiter der acht IHK-Abteilungen künftig überwiegend in Gruppenbüros arbeiten, aber mit Rückzugsmöglichkeiten etwa für Kundengespräche. IHK-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt will die Arbeitsumgebung komplett für die Digitalisierung aller Prozesse optimieren; dazu soll der Neubau einen Beitrag leisten. An dem bisherigen Standort der Industrie- und Handelskammer am Schiffgraben sind die Teams über mehrere Gebäude verteilt. Die Immobilien, zu denen außer dem denkmalgeschützten Nachkriegsbau an der Ecke Berliner Allee auch mehrere Vorkriegsvillen gehören, sollen nach dem für 2023 geplanten Umzug verkauft werden – und so den rund 45 Millionen Euro teuren Neubau mitfinanzieren. Corona setzt auch der IHK zu: Für dieses Jahr hat die IHK Hannover für ihre 170.000 Mitgliedsunternehmen eine Beitragserhöhung beschlossen. Der Jahresetat in Höhe von etwa 28 Millionen Euro speist sich etwa zur Hälfte aus Mitgliedsbeiträgen. Diese hängen wiederum von den Erträgen der Unternehmen ab, die in der Krise zurückgehen. Wer den Baufortschritt am Bischofsholer Damm verfolgen will, kann dies über eine Webcam machen, die die Bauwo auf einem Nachbarhaus installiert hat. Sie kann über die Homepage der Bauwo aufgerufen werde. Von Conrad von Meding