„Die Vernetzung wird das Auto der Zukunft entscheidend prägen“, sagte Heinz-Jakob Neußer, VW-Markenvorstand für Entwicklung, am Dienstag in Wolfsburg. Nach dem Rückzug von Nokia aus Bochum hatte das Entwicklungszentrum des Smartphone-Herstellers Blackberry mit zwischenzeitlich bis zu 300 Ingenieuren der Region 2009 Hoffnung gegeben. Blackberry macht allerdings der drastische Verlust von Marktanteilen zu schaffen. VW will alle verbliebenen rund 200 Mitarbeiter übernehmen. Die Ingenieure arbeiten auf dem Gelände der Ruhr-Universität und in einem kleineren Labor im Stadtgebiet.
Bereits bis Mitte des nächsten Jahrzehnts sollen Autos auf Langstrecken selbstständig per Autopilot fahren. Die Voraussetzungen dafür sind Sensoren und die Vernetzung mit der Außenwelt. Dies wird schon vorher teilautomatisiertes Fahren etwa im Stau oder in Parkhäusern ermöglichen. Kritiker warnen allerdings vor Möglichkeiten zur Überwachung und einem Missbrauch von Bewegungsprofilen der Autofahrer.
Sowohl die Autohersteller als auch die großen Zulieferer Bosch und Continental arbeiten mit Hochdruck an der Technologie. VW kündigte an, mit der neuen Volkswagen Infotainment die eigene Kompetenz im Sektor „Fahrzeug Connectivity“ auszubauen. Das neue Segment sei ein Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt im Konzern.
US-Drama hält an: Volkswagen findet in den Vereinigten Staaten keinen Weg aus dem Verkaufstief. Im Juni setzten die Wolfsburger 22 Prozent weniger Neuwagen ihrer Kernmarke ab als vor einem Jahr. Mit etwa 28 800 Autos ging der Absatz den fünfzehnten Monat in Folge zurück; zuletzt waren die Verkaufszahlen im März 2013 gestiegen. Damit verliert Europas größter Autobauer in Amerika weiter Boden gegenüber Konkurrenten wie General Motors. 2016 soll ein speziell für die USA entworfenes SUV-Modell auf den Markt kommen, das Berichten zufolge im Werk Chattanooga gebaut werden dürfte.