Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) unterstützt die Pläne der Norddeutschen Landesbank. „Ich gebe dem Vorstand ausdrücklich meine Rückendeckung, wenn die Bank ihre Hausaufgaben macht“, erklärte Hilbers, der auch Nord/LB-Aufsichtsratschef ist. „Auch wenn das aktuell die Gewinn-und-Verlust-Rechnung belastet, zahlt sich der Prozess aus.“ Die Nord/LB und ihre Träger arbeiteten an der Zukunftsfähigkeit des Geldinstituts. Der Umbauprozess müsse weitergeführt werden, „um Synergien zu heben und den Verwaltungsaufwand nachhaltig zu reduzieren“.
Die Gewerkschaft Verdi in Niedersachsen befürchtet, dass die nach dem Stellenabbau übrig bleibende Belegschaft Mühe haben werde, all die Arbeit zu bewältigen. „Schon jetzt gibt es in einigen Bereichen eine Überlastung der Kollegen“, sagte Fachbereichsleiter Jörg Reinbrecht, der auch Mitglied des Nord/LB-Aufsichtsrats ist. Aus Sorge um ihre Jobs hatten unlängst Beschäftigte gegen eine mögliche Teilprivatisierung der Landesbank demonstriert.
Der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Grascha meinte, dass die Entwicklung der Nord/LB weiterhin besorgniserregend sei. „Für die jetzt beginnende Investorensuche wäre ein weiteres Verlustjahr in 2018 nach dem Verlustjahr 2016 eine weitere schwere Belastung.“ Dass Hilbers öffentlich dem Vorstand sein Vertrauen aussprechen müsse, sei als „inhaltsleeres Pfeifen im Walde“ einzuordnen. Der Minister müsse endlich einen strategischen Plan für die Zukunft der Bank präsentieren.
„Der Zustand der Nord/LB ist mehr als ärgerlich“, sagte der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der Grünen, Stefan Wenzel. Bei der Vergabe von Schiffskrediten habe die Nord/LB Grundregeln des Bankgeschäfts missachtet, sagte Wenzel. „Wir fordern hier konsequente Aufklärung.“
Von dis