Nach zwei weiteren Flügen der „Discovery“ und der „Endeavour“ wollen die USA ihr Shuttle-Programm im November einstellen.
„Im Namen aller Entwicklungs-, Fertigungs- und Startteams, die seit März 1980 für ’Atlantis’ gearbeitet haben, wünschen wir viel Glück und ein bisschen Spaß dort oben“, sagte NASA-Flugdirektor Mike Leinbach. Während ihrer zwölftägigen Mission arbeiten die sechs „Atlantis“-Astronauten weiter an der Fertigstellung der ISS: Im Laderaum haben sie zwölf Tonnen Ausrüstungsmaterial für die ISS - darunter ein russisches Forschungsmodul, Kommunikationsantennen und Batterien für die Energieversorgung. Insgesamt sind drei Außeneinsätze vorgesehen.
1985 nahm „Atlantis“ ihren Dienst im Weltraum auf, insgesamt flog sie 32 Einsätze. Für September ist noch ein weiterer Start der „Discovery“ vorgesehen, die letzte Shuttle-Mission übernimmt im November die „Endeavour“. Danach sind allein die russischen Raumfähren für den Transport der Astronauten zur ISS zuständig.
Die „Atlantis“ wird nach ihrer Rückkehr noch nicht endgültig ausrangiert, sondern wie bisher üblich generalüberholt. Sie soll bis November für mögliche Rettungseinsätze bereitstehen. NASA-Vertreter schlossen nicht aus, dass das Shuttle auch danach noch einmal zum Einsatz kommt.
Nach den Worten von NASA-Manager Bill Gerstenmaier hofft die Behörde für Juni auf eine Entscheidung zu einer möglichen weiteren Mission. Angesichts der zusätzlichen Kosten von bis zu einer Milliarde Dollar müsse das grüne Licht dazu voraussichtlich von US-Präsident Barack Obama selbst kommen, sagte Gerstenmaier. Doch auch dann sei ein neuerlicher Einsatz nicht vor Juni 2011 möglich.
Wegen des enormen Budget-Defizits hatte Obama ein ehrgeiziges Projekt seines Vorgängers George W. Bush - die Rückkehr der Astronauten zum Mond - gekippt. Im April stellte er jedoch als Alternative in einigen Jahrzehnten Marsmissionen in Aussicht.
afp