17 Punkte hatte Clubchef Martin Kind bis zum Ende der Hinrunde verlangt, es handelte sich dabei um die bereits mehrfach nach unten korrigierte Zielvorgabe. 17 Punkte kann 96 nur noch mit einem Sieg gegen die Bayern erreichen. Und wenn nicht? „17 Punkte habe ich nicht in den Raum gestellt“, sagte Frontzeck, ohne den Namen von Kind zu erwähnen. „Das zweite ist, dass ich eng mit Martin Bader arbeite. Ich denke, er kennt mich so gut, dass er weiß, dass er nicht jeden Tag zu mir kommen und sagen muss: ,Wir haben Vertrauen.‘“
Geschäftsführer Bader hat nach HAZ-Informationen Frontzeck in den vergangenen Tagen in unterschiedlichen Sitzungen verteidigt. In Aufsichtsrat, Vorstand und Ehrenrat sowie bei einigen Gesellschaftern gibt es jedoch Zweifel, dass Frontzeck für den in der Winterpause notwendigen Umbruch der richtige Mann ist. Viel dürfte davon abhängen, wie sich Clubchef Martin Kind positioniert, der auch in den 96-Gremien seine Position noch einmal deutlich gemacht hat: Wenn er den Klassenerhalt gefährdet sieht, wird er personelle Konsequenzen ziehen.
Mit Kritik an seiner Mannschaft tut er sich dagegen weiter schwer. „Diese Mannschaft hat mit dem Rücken zur Wand Dinge geschafft, dass wir jetzt noch die Chance haben, in der Rückrunde zurückzubeißen. Wir sind in der Lage, zurückzubeißen, Feierabend! Deshalb stelle ich mich auch so oft vor diese Mannschaft.“
Frontzeck, der als Erster davon betroffen sein könnte, sah die Sache am Sonntag mit gewohnter Gelassenheit. „Für mich ist es so: Du wirst irgendwann als Trainer eingestellt und wirst irgendwann entlassen. Und die ganze Fragerei dazwischen, das muss man vielleicht machen, aber das ist für mich uninteressant“, sagte der 51-Jährige. „Ich gebe immer dieselbe Antwort. Es gibt Leute im Club, die mich einstellen und wieder entlassen. Die muss man fragen. Mit Kritik kann ich leben.“
(mit: dt)