Hannover 96 hat am Dienstagabend gegen Wolfsburg eine große Chance nicht genutzt. Die Chance, ein erwartungsfrohes und durch den 2:1-Sieg in Stuttgart wieder hoffnungsvolleres Publikum mitzunehmen auf dem holprigen Weg zum Klassenerhalt. Was eine Halbzeit lang noch halbwegs ordentlich aussah, wurde nach der Pause zur Demütigung. 0:4 - das hört sich nicht nur bitter an, sondern fühlt sich auch genauso an.
96 hätte zumindest für einen Tag den letzten Tabellenplatz verlassen können. Doch die Leistung in der zweiten Hälfte war ein Rückfall nach dem couragierten Auftritt im Schwabenland. Mit einer derartigen Abwehrleistung ist der Klassenerhalt eine Utopie.
Abhaken und weitermachen. Das klingt nach einer Durchhalteparole bei noch zehn Spielen. Aber was sollen sie bei 96 auch sagen? Am Sonnabend geht es zu Werder Bremen, und das ist nicht nur für Trainer Thomas Schaaf ein besonderes Spiel. Werder ist mit 1899 Hoffenheim der größte Konkurrent im Abstiegskampf. Selbst ein Unentschieden wäre dort für 96 zu wenig. Ein Sieg muss her. Auch wenn es schwerfällt, nach Dienstagabend daran zu glauben.