Im Vergleich zu vielen Transfers von Hannover 96 in der Vergangenheit ist die Trefferquote von Sportdirektor Jörg Schmadtke in den bisherigen eineinhalb Jahren seiner Amtszeit bei den „Roten“ beachtlich hoch. Zwei absolute Glücksgriffe waren Didier Ya Konan und Mohammed Abdellaoue, die Schmadtke aus Norwegen holte. Wobei der Griff nach den Sturmduo, das zusammen in dieser Saison schon zehn Tore erzielt hat, kaum etwas mit Glück zu tun hat. Bevor die beiden Profis bei 96 unterschrieben, musste viel Aufwand betrieben und auch Überzeugungsarbeit geleistet werden.
Dass in dem Geschäft Transfer nicht gleich Transfer ist, erklärt Schmadtke anhand der Verpflichtungen von Ya Konan und Abdellaoue, die sehr unterschiedlich über die Bühne gegangen sind.
„Ya Konan habe ich gesehen, da war ich noch bei Aachen unter Vertrag – und hatte ihn gar nicht auf dem Zettel“, sagt Schmadtke. „Ich habe mir dann Notizen gemacht, aber für Aachen war er damals nicht erschwinglich. Er ist mir dann letztes Jahr angeboten worden, und ich habe mich an ihn erinnert. Wir hatten damals die Problematik, dass er in Norwegen nicht mehr gespielt hat, ich Ya Konan aber unserem damaligen Trainer Dieter Hecking irgendwie vorstellen musste. Deshalb haben wir uns aktuelle DVDs besorgt und Spielszenen zusammengeschnitten, damit sich Hecking eine Meinung bilden konnte.“
Abdellaoue hingegen hatte der 96-Manager schon früh im Blick und dann nicht mehr aus den Augen verloren. „,Moa‘ haben wir bei einer Norwegen-Tour gesichtet, ihn wollten wir schon im vergangenen Winter verpflichten. Wir haben immer Kontakt gehalten und hatten so die Möglichkeit, ihn im Sommer zu holen. Dass wir drangeblieben sind, hat bei ihm den Ausschlag für uns gegeben. Das ist der Idealfall: Einen Spieler finden, ihn auch durch schwächere Perioden zu begleiten und dann zum richtigen Zeitpunkt da zu sein, um zuzuschlagen.“