„Es gibt die Überlegung, wer beginnt, Bender oder Höwedes“, sagte Löw nach dem einstündigen Flug vom deutschen Quartier nahe Danzig in die Westukraine.
Kapitän Philipp Lahm wird damit am Sonntag (20.45 Uhr/ARD) nicht von der linken auf die rechte Abwehrseite wechseln. Auch die von Löw ins Gespräch gebrachte Umstellung auf eine Dreierkette ist hinfällig. Löw will in der Partie nicht auf Stammkräfte verzichten. Nach zwei Siegen zum Auftakt des Turniers soll der Viertelfinal-Einzug zumindest mit einem Unentschieden perfekt gemacht werden. Rund 11.000 deutsche Fans werden zum Dänemark-Spiel im Austragungsort erwartet.
Auch ohne ihren angeschlagenen Flügelflitzer Dennis Rommedahl rechnen sich die Dänen große Chancen aufs Weiterkommen aus. „Wir haben noch nichts in unsere Koffer gepackt. Wir wollen bleiben“, bekannte der Stuttgarter Fußball-Profi William Kvist.
Im anderen Gruppenspiel in Charkow wollen die Niederlande gegen Portugal nach zwei Niederlagen doch noch ins Viertelfinale. Trainer Bert van Marwijk verriet nichts über mögliche personelle Umstellungen. „Die größte Änderung ist, dass wir jetzt ein Endspiel haben. Daran richtet sich unsere Taktik aus. Wir wissen, was zu tun ist“, sagte van Marwijk am Samstag.
Vieles deutet darauf hin, dass Bundesliga-Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar vom FC Schalke 04 erstmals bei der EM gemeinsam mit Robin van Persie in der Startelf steht. Portugal will seine Taktik nicht von der niederländischen Aufstellung abhängig machen. Das bekräftigte Trainer Paulo Bento.
Der deutsche Schiedsrichter Wolfgang Stark kommt bei der EM in der entscheidenden Vorrunden-Partie zwischen Titelverteidiger Spanien und Kroatien am Montag in Danzig zu seinem zweiten Einsatz. Das teilte die Europäische Fußball-Union UEFA mit. Der 42 Jahre alte Bankkaufmann aus Ergolding hatte nach der brisanten Partie zwischen Polen und Russland (1:1) für seinen Auftritt viel Lob bekommen.
Derweil eröffnete die UEFA erneut wegen rassistischer Vorfälle bei der EM ein Ermittlungsverfahren. Nach dem 1:1 zwischen Italien und Kroatien am Donnerstag in Posen muss sich der kroatische Verband vor dem Disziplinar- und Kontrollausschuss verantworten. Grund für das neue Verfahren sei das Zünden von Feuerwerkskörpern und das „ungebührliche Verhalten“ einiger Zuschauer (rassistische Gesänge, rassistische Symbole) während der EM-Partie. Erst am Freitag hatte die UEFA den kroatischen Verband zu einer Geldstrafe von 25.000 Euro verurteilt.
UEFA-Präsident Michel Platini mahnte am Samstag ein faires Auftreten der Fans an. Der Franzose lobte den bisherigen Verlauf der EM in einer Erklärung als Fußball-Feier auf und neben dem Spielfeld. Die große Mehrheit der Fans habe sich bislang beispielhaft verhalten. Platini forderte die Anhänger auf, dies auch während des restlichen Turniers zu tun.
dpa