Ist mit den Dallas Mavericks in dieser Saison doch noch zu rechnen? Angeführt von Superstar Dirk Nowitzki gewann der bislang so enttäuschende Titelverteidiger am Samstag (Ortszeit) das prestigeträchtige Texas-Duell mit den San Antonio Spurs 106:99 und rief sich damit bei der Konkurrenz eindrucksvoll in Erinnerung. „Das war eine richtige Playoff-Schlacht“, sagte Nowitzki nach dem dritten Sieg in Serie, bei dem er mit 27 Punkten wieder einmal bester Werfer seines Teams war.
Nachdem die „Mavs“ zuvor innerhalb von zwölf Tagen nur zwei von neun Spielen hatten gewinnen können, war der NBA-Champion von seinen Kritikern bereits abgeschrieben worden. Selbst das erstmalige Verpassen der Playoffs seit zwölf Jahren rückte in den Bereich des Möglichen. Doch nach den beiden Pflichtsiegen gegen die chronisch erfolglosen Washington Wizards und Charlotte Bobcats bestanden Nowitzki und Co. auch den Härtetest gegen die Spurs - immerhin das zweitbeste Team der Western Conference.
„Gegen die Spurs macht es immer besonders Spaß“, sagte Nowitzki, der von San Antonios Trainer Gregg Popovich nach der Partie geadelt wurde. „Dirk macht eben viele Punkte, ganz egal, wer gegen ihn verteidigt. Er ist ein MVP und Hall of Famer“, sagte Popovic.
In der Tat zeigte Nowitzki eines seiner besten Spiele in dieser Saison und wirkte von der ersten Sekunde an hochmotiviert. Besonders vor der Pause lief Deutschlands Sportler des Jahres heiß und führte die „Mavs“ beim Seitenwechsel mit 19 Punkten an.
Die „Mavs“ verschaffen sich Luft im Kampf um die Playoff-Ränge
Doch der Würzburger konnte sich dieses Mal auch auf seine Mitspieler verlassen. Jason Terry war mit 17 Punkten zweitbester Schütze bei den Gastgebern, Roddy Beaubois glänzte mit 16 Zählern. Zudem entschied der französische Wirbelwind das Duell mit seinem Landsmann Tony Parker klar für sich. Der in dieser Saison bislang überragende Parker musste sich dieses Mal mit 13 Zählern begnügen. „Roddy hat Tony Parker heute mehr oder weniger kontrolliert. Er war verdammt gut“, lobte Routinier Terry.
Einen Sahnetag hatte in Jason Kidd auch der Veteran im Team erwischt. 14 Punkte und zehn Assists standen für den Spielmacher fünf Tage vor seinem 39. Geburtstag zu Buche. „Wir wussten, wie wichtig dieses Spiel war. Es geht schließlich langsam in die entscheidende Phase der Saison“, meinte Kidd. Die Hausherren steckten auch die Ausfälle von Brendan Haywood, Shawn Marion und Delonte West weg.
Durch den 18. Heimsieg der Saison verschafften sich die „Mavs“ ein wenig Luft im Kampf um die Playoff-Ränge. Doch in dieser Woche geht es mit den Denver Nuggets, den Los Angeles Lakers, erneut den Spurs und den Houston Rockets ausnahmslos gegen Playoff-Konkurrenten. Dann wird sich zeigen, wie belastbar der jüngste Aufschwung des Meisters wirklich ist.
jhf/dpa