Hannover bekommt am Sonnabend ein ganz neues gastronomisches Angebot: Das Café Flakes Corner in der Nordstadt bietet 75 verschiedene Sorten Cornflakes an. Udo Brand und Anna-Marie Müller eröffnen das Café in der Callinstraße 10 und folgen dabei einem Konzept, dass es in Deutschland so bislang nur in Berlin und Köln gibt und das außerdem in London und den USA bereits eine beachtliche Fangemeinde hat.
Das Angebot der Flocken aus Maiskörnern und anderen Getreidesorten reicht von den in Deutschland als Klassiker geltenden Kellogg's-Cornflakes über Kringel der Cornpops-Fraktion in allen Farben und einem stattlichen Sortiment teils exotischer Zutaten von Schokobonbons bis Marshmallows. Der großes Cornflakes-Spaß hat einen kleinsten gemeinsamen Nenner: süß! Die Annahme, das Flakes Corner reite auf der modernen Gesundheits-Welle, ginge tatsächlich in die ganz falsche Richtung.
Bemerkenswert ist aber nicht nur das Cornflakes-Angebot, sondern auch die gesamte Inneneinrichtung des Ladens in der Callinstraße: zwischen fantasievoll und ein bisschen verrückt. Von der Decke hängen Cornflakes-Packungen, an den Wänden gibt es eine Tapete aus Comic-Heft-Seiten und Fake-Bücherregale. Und irgendwie erfüllt auch das echte Cornflakes-Regal hinterm Tresen mit all den bunten Schachteln selbst die Funktion einer Tapete. Die Gäste – es ist Platz für rund 25 Leute – sitzen niedrigen Holztischen und auf charmant-schraddeligen Design-Barhockern.
Speziell wird’s auf der Toilette: Die Damen- und Herren-Lokusse hätten im Wettbewerb um Hannovers kleinste Kultdiscotheken durchaus Chancen aufs Siegertreppchen. Siebziger-Tapete, funkelnde Discokugel tanzbarer Sound - da wird die profane Notdurft zum richtigen Partyevent.
Die Toilette ist natürlich umsonst. Die Cornflakes-Portionen kosten ab rund drei Euro, man kann auch Flakes und Milch getrennt zum Mitnehmen kaufen.
Von Jonas Liebe