Der Lister Platz vor 50 Jahren

Ordentlich gefroren hat Egon Krüsmann an den kalten Tagen, an denen er als junger Verkehrspolizist Posten auf dem Lister Platz beziehen und den Verkehr regeln musste. Das war zwischen 1963 und 1964. Wie jeder jüngere Kollege des Ersten Polizeireviers sei er dort für ein Jahr eingesetzt gewesen, erzählt der pensionierte Kriminaloberkommissar aus Bothfeld. Daran erinnerte er sich nun, als er im Stadt-Anzeiger von der Serie „So sah es damals aus“ las, die auf die Unterstützung der Leser setzt. In Rückblenden sollen dabei historische Fotos oder Postkarten vor allem aus privaten Sammlungen gezeigt werden. Das Schwarzweißfoto zeigt Egon Krüsmann am 10. Februar 1963. Es war ein Sonntag, an dem auch zwei Jungen zu Fuß unterwegs waren. Etwa sechs Jahre alt seien die Kinder gewesen, die vermutlich von ihrer Oma begleitet wurden, meint Krüsmann. Die Jungen seien von dem Verkehrspolizisten auf dem Lister Platz offensichtlich so begeistert gewesen, dass sie ihn bei seiner Arbeit fotografierten. Drei der Abzüge schickten die jungen Fotografen anschließend an Egon Krüsmann. „Vielleicht können sie sich noch heute daran erinnern“, sagt er. Der Verkehrspolizist stand damals jeden Tag zwischen 7 bis 19 Uhr auf dem Lister Platz, alle drei Stunden wechselte er sich mit einem Kollegen ab. Auf dem Foto schaut Krüsmann übrigens gerade Richtung Bödekerstraße, rechts von ihm geht es in die Alte Celler Heerstraße, die seit etwa Mitte der 1970er Jahre Fußgängerzone ist und Lister Meile heißt. Links vom Verkehrsposten beginnt die Podbielskistraße und hinter ihm die Ferdinand-Wallbrecht-Straße. In dem Laden, in dem sich damals die Stichweh-Reinigung befand, bietet heute eine Bäckerei mit Café Brötchen, Kuchen und Kaffee an. Die Blickrichtung von Egon Krüsmann nimmt auch ein früheres Foto aus unserem Zeitungsarchiv ein, das der ehemalige HAZ-Fotograf Wilhelm Hauschild im September 1955 aufgenommen hat. Es zeigt halblinks die Bödekerstraße und rechts die Alte Celler Heerstraße. Am Lister Platz fuhren die Autos damals noch im Kreis und der Verkehrspolizist links im Bild steht auf den Straßenbahnschienen mitten im Geschehen - und damit nicht auf ganz so sicherem Posten wie sein späterer Nachfolger Egon Krüsmann. Wenn auch Sie, liebe Leser, Bilder aus den östlichen Stadtteilen Oststadt, Zoo, List, Vahrenwald, Bothfeld, Sahlkamp, Vahrenheide, Isernhagen-Süd, Lahe, Groß-Buchholz, Misburg, Kleefeld oder dem Heideviertel zur Serie beisteuern möchten, würden wir uns freuen. Sie können diese per E-Mail an stadt-anzeiger@madsack.de oder per Post an Stadt-Anzeiger Ost, 30148 Hannover schicken. Voraussetzung ist aber, dass die Aufnahmen mindestens 25 Jahre alt sind, besonders interessant sind ältere Fotos aus den Vorkriegsjahren. Hilfreich wäre es, wenn Sie einige erklärende Sätze dazuschreiben. Nach der Veröffentlichung erhalten sie Ihre Leihgabe zurück.

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