Barsinghausen: Bürger sollen bald die 115 bei Fragen an die Stadtverwaltung wählen

Bürger, die sich mit Fragen oder einem einfachen Anliegen telefonisch an die Barsinghäuser Stadtverwaltung wenden möchten, können demnächst die bundesweit geschaltete Behördenrufnummer 115 wählen. Die Stadt Barsinghausen beteiligt sich an einem Gemeinschaftsprojekt der Landeshauptstadt und der Region Hannover sowie der Regionskommunen. Gemeinsam soll ein sogenanntes Dialogcenter in Hannover eingerichtet werden, in dem alle eingehenden Anrufe bearbeitet und gegebenenfalls weitergeleitet werden. Direkter Draht zur Verwaltung: Die einheitliche Behördennummer 115 als direkter Draht zur Verwaltung setzt sich bundesweit immer mehr durch. Die Anfänge unter Beteiligung verschiedener Bundes- und Landesbehörden liegen rund elf Jahre zurück. Inzwischen habe sich die einheitliche Rufnummer „in Deutschland zu einem Servicestandard in vielen kommunalen Landes- und Bundesbehörden entwickelt“, berichtet die Barsinghäuser Stadtverwaltung. Die Telefonnummer 115 sei „einer der wichtigsten Treiber für eine bürgernahe, modernisierte und effiziente Verwaltung“. Seit Anfang 2020 gehört auch das Land Niedersachsen dem Behördenverbund an, der die einheitliche Rufnummer nutzt. Daraufhin hatten auch die 21 Kommunen in der Region Hannover vereinbart zu prüfen, ob ein gemeinsamer Beitritt zum Verbund der Behördenrufnummer 115 sinnvoll sein könnte. Diese Prüfung ist positiv verlaufen. Eine Projektgruppe mit Mitgliedern aus den Kommunen und der Regionsverwaltung hat verschiedene Zahlen berechnet, etwa wie viele Anrufe in dem gemeinsamen Dialogcenter wohl zu erwarten seien und was das Projekt etwa kosten wird. Betrieb soll im dritten Quartal starten: Inzwischen ist vorgesehen, dass der Betrieb des Dialogcenters in der Pilotphase mit mehreren Regionskommunen – darunter Barsinghausen – im dritten Quartal dieses Jahres starten soll. Für die erste Jahreshälfte 2021 ist dann der Übergang in den Regelbetrieb vorgesehen. Für das Dialogcenter sind gemeinsame Qualitätsstandards formuliert worden, die unbedingt eingehalten werden sollen. Das Dialogcenter wird demnach montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr erreichbar sein. Mindestens 75 Prozent der 115-Anrufe sollen innerhalb von 60 Sekunden angenommen werden, und zwei Drittel der Anrufe sollen beim ersten Kontakt abschließend beantwortet werden. Gelingt das nicht, wird dem jeweiligen Anrufer eine Rückmeldung nach Wunsch per E-Mail, Fax oder Rückruf innerhalb von 24 Stunden angeboten. Entlastung für Sachbearbeiter? Die Bediensteten im Dialogcenter können auf umfangreiche Datenbanken zurückgreifen und sollen dadurch in der Lage sein, Fragen zu den mehr als 100 am häufigsten nachgefragten Leistungen umgehend zu beantworten. Die Barsinghäuser Stadtverwaltung erhofft sich „eine messbare Entlastung der Sachbearbeitungsebene und der Fachämter“. Insbesondere Bereiche mit umfangreichen Bürgerkontakten wie etwa das Bürgerbüro würden während der Sprechzeit von zusätzlichen Telefonanrufen entlastet. Damit steige „die Qualität der Sachbearbeitung am anwesenden Bürger“ vor Ort. Die Kosten für die Beteiligung an dem Gemeinschaftsprojekt sind aus Sicht der Stadtverwaltung sinnvoll eingesetzt. Den Berechnungen zufolge wird sich die Stadt Barsinghausen in diesem Jahr mit rund 64.000 Euro am Aufbau des Dialogcenters beteiligen. Ab 2021 fallen dann jährliche Folgekosten in Höhe von etwa 86.000 Euro an. Lesen Sie auch: Stadtverwaltung lockert Zugangsbeschränkungen für Rathäuser Stadtverwaltung möchte mit in neues Schulgebäude einziehen Von Andreas Kannegießer