Stemmen: Graffiti-Künstler verschönern Trafokasten

Auf Initiative der Dorfgemeinschaft Stemmen hat die Firma Avacon eine vormals triste Trafostation am südlichen Ortseingang mit viel Farbe und Fantasie neu gestalten lassen. Graffitikünstler aus Potsdam verzierten den zuvor eintönig-braunen Kasten mit einem bunten Landschaftsbild. Das Motiv stammt von Brigitte Senft-Tietze aus Stemmen. „So sieht unser Stemmer Eingangstor viel freundlicher aus. Die Trafostation ist jetzt ein richtig schöner Blickfang“, sagt Jahn Friedrich von Rössing, erster Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins Stemmen. In Zusammenarbeit mit dem Radsportverein Victoria, der Ortsfeuerwehr und der Kirchengemeinde hatte der Heimatverein zu einem Motivwettbewerb für die Neugestaltung aufgerufen. Nahezu 30 Vorschläge standen zur Auswahl. Eine Jury aus Vertretern der Vereine und Institutionen entschied sich für den Vorschlag von Brigitte Senft-Tietze: Eine Ackerlandschaft mit dem Stemmer Berg im Hintergrund sowie mit Traktor, Landwirt und Kartoffeln im Vordergrund. Kartoffeln haben einen besonderen Symbolwert für die kleine Ortschaft: Elias Friedrich Schmersahl, der von 1746 bis 1755 als Gemeindepastor in Stemmen wirkte, brachte zu dieser Zeit die Kartoffeln ins Calenberger Land. Er pflanzte die seinerzeit noch weithin unbekannte Erdknolle im Pfarrgarten an und machte sie kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg als nahrhafte Speise bekannt. „Motiv passt hervorragend zu Stemmen“: „Dieses Motiv passt ganz hervorragend zu Stemmen. Und die Graffitikünstler von der Firma Art-efx aus Potsdam haben die Vorlage ideal auf die Trafostation übertragen“, sagt Stephan Rother vom Radfahrverein Victoria. Die Künstler aus Potsdam sind nach Angaben von Avacon-Kommunalreferent Frank Glaubitz nahezu im gesamten Bundesgebiet unterwegs, um Trafostationen mit bunten Motiven aufzuhübschen – ähnlich wie in Stemmen an der Station der Netzgesellschaft Barsinghausen. Weitere Beispiele stehen unter anderem in Wichtringhausen und in Everloh. Die Avacon stelle jedes Jahr ein Finanzbudget bereit, um solche Stationen mit bunten Farbmotiven zu verschönern. „Da machen wir auch keine Vorgaben. Schön ist aber auf jeden Fall ein örtlicher Bezug, so wie hier in Stemmen“, sagt Glaubitz. Lesen Sie auch: Trafostationen als Kunstobjekte Von Frank Hermann