Wennigsen Holtensen Büntefeld: Müll und Essensreste von McDonalds locken Ratten an

Sven Knichala hat es satt: Immer wieder ärgert sich der Anwohner aus dem Büntefeld in Holtensen über Verpackungsmüll, der vor seiner Haustür auf der Straße liegt und bis auf die Grundstücke in der gesamten Nachbarschaft fliegt. Leere Getränkebecher, Burgerkartons, Pommestüten: Etliche Kunden des nahen Schnellrestaurants werfen die Reste ihrer Mahlzeit laut Knichala achtlos in die Landschaft. „Und weil auch Essensreste dabei sind, werden Ratten angelockt“, sagt der Holtenser. Müllproblem wird schlimmer: Bereits seit vielen Jahren lebt und arbeitet der selbstständige Tischler im Büntefeld. Wenn hin und wieder mal ein Becher oder ein Pappkarton über die Straße weht, dann räume er den Müll auch selbst weg. Aber es wurde im Laufe der Jahre immer schlimmer, berichtet Knichala. „Die Leute holen sich am Schalter etwas zum Essen, fahren mit dem Auto ein paar Meter weiter und werfen den Müll dann einfach aus dem Fenster. Und wenn ich die Leute darauf anspreche, dann kommen als Antwort nur blöde Kommentare“, erläutert der Familienvater und spricht von einer „Verrohung der Gesellschaft“. Außerdem nehme nicht nur die Menge des weggeworfenen Mülls in der Nachbarschaft zu, sondern immer häufiger lockten die Essensreste auch Ratten an. „Ratten, so groß wie Kaninchen“, betont Knichala. Diese Tiere könnten Seuchen und Krankheiten übertragen. Zudem würden im Büntefeld auch Kinder spielen. Nun wolle er nicht länger abwarten, bis die Müllberge weiter wachsen, sondern sich um Abhilfe bemühen. „Ich wüsche mir, dass dieses Problem gelöst wird“, sagt der Holtenser. Darum habe er vor wenigen Wochen die Wennigser Gemeindeverwaltung angeschrieben und darum gebeten, tätig zu werden. Er sehe die Gemeinde in der Pflicht, etwas gegen diese Form der Umweltverschmutzung zu unternehmen. „Es passiert nichts“: Denkbar seien zum Beispiel zusätzliche Mülleimer sowie Hinweisschilder, die auf die saubere Entsorgung der Verpackungen aufmerksam machen. Aber dann, ergänzt Sven Knichala, müssten die Mülleimer auch regelmäßig geleert werden. Bislang habe er auf seine Anfrage jedoch noch keine konkreten Lösungsvorschläge der Gemeinde erhalten. „Sie wollten sich kümmern, aber es passiert nichts.“ Beschwerden an die Adresse des Schnellrestaurants führten laut Knichala immerhin dazu, dass Mitarbeiter hin und wieder den losen Müll in der Umgebung aufsammelten. Aber bereits kurze Zeit später flögen dann wieder Getränkebecher und Pommestüten über die Straße. Dieter Thomas Schubert, der als Franchisenehmer das Schnellrestaurant in Holtensen betreibt, verweist auf die Bemühungen des Unternehmens für mehr Sauberkeit. Aktion mit der Gemeinde? Verpackungen für Speisen und Getränke, und somit auch der Verpackungsmüll, ließen sich nicht ganz vermeiden. Allerdings setze sich die Restaurantkette für Aufklärung etwa in Kindergärten und Schulen über Müllreduzierung und -trennung ein. „Wir wären auch bereit, eventuell eine gemeinsame Aktion mit der Gemeinde Wennigsen für mehr Sauberkeit zu starten“, sagt Schubert. Von Frank Hermann