Armin Mueller-Stahl: Diese Filme laufen im Kino und im Museum

Mit sechs Filmen und einer Lesung ergänzt das Scena-Team die Ausstellung zum Leben von Armin Mueller-Stahl. Und so sieht das Programm aus: „Night on Earth“: Das kann nicht jeder, eine Geschichte nur mit den Augen erzählen. In Jim Jarmuschs Film „Night on Earth“ fährt Armin Mueller-Stahl als früherer ostdeutscher Zirkusclown Helmut Grokenberger im Taxi durch die New Yorker Nacht. Er spricht kein Englisch, kämpft mit der Automatikschaltung, das gelbe Auto rumpelt durch die Straßenschluchten, er blickt über die Schulter nach hinten zu seinem Gast Yoyo. In seinen Augen spiegelt sich die ganze Verlorenheit des Exilanten. Yoyo lacht über seine Mütze und seinen Namen, und Helmut lacht mit, was soll er auch tun? – hilflos, trotzdem voller Würde. Es ist die größte kleine Rolle, die Mueller-Stahl je gespielt hat, Deutschlands leiser Hollywoodstar. Neue Schauburg am Sonntag, 10. Januar, 11.15 Uhr. „Music Box – die ganze Wahrheit“: Als erfolgreiche Anwältin arbeitet Ann Talbot (Jessica Lange), Kind ungarischer Einwanderer, in Chicago. Ihre Welt gerät ins Wanken, als ihr Vater Mike Laszlo (Armin Mueller-Stahl) wegen Verbrechen aus dem Zweiten Weltkrieg angeklagt wird. Sie übernimmt, überzeugt von seiner Unschuld, die Verteidigung und schafft den Freispruch. Doch dann tauscht sie die Musicbox ihrer Vaters beim Pfandhaus ein – und erfährt eine schreckliche Wahrheit. Neue Schauburg am Mittwoch, 20. Januar, 20 Uhr. „Utz“: New York, Herbst 1989. Der Kunsthändler Marius Fischer (Peter Riegert) erfährt, dass sein alter Freund und Auktionsrivale Baron Utz aus Prag (Armin Mueller-Stahl) einen Schlaganfall erlitten hat. Er wittert die einmalige Chance, dass Utz sich jetzt angesichts des Todes doch von seinem Lebensinhalt, einer unschätzbaren Sammlung Meißner Porzellans, trennen wird. Doch als der Geschäftsmann in Prag eintrifft, ist Utz bereits tot, die Sammlung verschwunden. In Rückblenden zeichnet Regisseur George Sluizer das Bild eines kauzigen Menschen, der seiner Leidenschaft alles unterordnet – inklusive der Liebe. Mueller-Stahl erhielt für seine Darstellung 1992 den Silbernen Bären. Stadtmuseum am Sonnabend, 30. Januar, 18 Uhr. Lesung mit Charlie Braun: Der Schauspieler und Regisseur Carl-Herbert alias Charlie Braun liest an diesem Abend aus Texten und Gedichten von Armin Mueller-Stahl. Stadtmuseum am Sonnabend, 6. Februar, um 17.30 Uhr. „Avalon – drei Generationen, ein Traum“: Im Jahr 1914 kommt mit Sam Krichinsky (Armin Mueller-Stahl), ein jüdischer Immigrant aus Russland, nach Amerika. Er bringt es mit seinen Brüdern zu einigem Wohlstand, und noch gilt in dieser Generation die Familie als das Wichtigste. Doch das ändert sich bereits bei seinen Söhnen – und am Ende hört sich nur sein Enkel die alten Geschichten an. Das starbesetzte „Avalon“ war 1991 für vier Oscars nominiert: beste Kamera, beste Kostüme, beste Musik und bestes Drehbuch. Stadtmuseum am Sonntag, 7. Februar, 18 Uhr. „Die Farben des Herbstes“: Der junge John Talia (Trevor Morgan) hat einen großen Traum: Er will die Geheimnisse der Malerei kennen lernen. Dafür reist er aufs Land und will sein Idol, den alten russischen Maler Nicolai Seroff (Armin Mueller-Stahl) zu treffen. Sein Vater John Senior (Ray Liotta) kann dies nicht verstehen. Doch John setzt alles daran, ein Schüler Seroffs zu werden. Neue Schauburg am Sonntag, 14. Februar, 11.15 Uhr. „Der Kinoerzähler“: Die Verfilmung von Bernhard Sinkels setzt ein Denkmal für die untergegangene Welt des Stummfilms und ein Zeitkolorit der Dreißigerjahre Der Kinoerzähler (Armin Mueller-Stahl) spricht Texte der Figuren auf der Leinwand und unterlegt sie gelegentlich auch noch mit Musik. Als der Tonfilm aufkommt, wird der alte Mann überflüssig. Dabei sind sein Enkel Paulchen (Andrej Jautze) und er unzertrennlich. Problematisch wird es, als die NS-Jugend das Apollo verwüstet und den jüdischen Besitzer Herrn Theilhaber (Martin Benrath) mit Filmrollen anzuzünden versuchen. Neue Schauburg am Mittwoch, 17. Februar, 20 Uhr. Von Antje Bismark

Burgdorf: Armin Mueller-Stahl - diese Filme laufen im Kino und im Museum

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