Burgdorf: Politik entscheidet über Zukunft des Trimm-dich-Pfads bei Dachtmissen

Burgdorfs Kommunalpolitiker haben die Wahl: Soll die Stadtverwaltung den beliebten Trimm-dich-Pfad weiter wie gewohnt unterhalten, ihn fortan nur noch als Waldweg ohne Sportgeräte pflegen oder komplett abbauen? Die Entscheidung für eine dieser drei Varianten soll bis Ende Mai im Zuge der Beratungen über den Nachtragshaushalt der Stadt fallen. Das Tiefbauamt im Rathaus hat dazu drei Kostenrechnungen vorgelegt, an denen es in Ratskreisen erhebliche Zweifel gibt. Stadt muss sparen: Dass der Rat überhaupt über die Zukunft Sportanlage sprechen muss, ist dem Zwang zur Konsolidierung der desolaten Stadtfinanzen geschuldet. Die Stadt ist gesetzlich dazu verpflichtet, Einsparpotenziale aufzuzeigen, sobald ihre Ausgaben ihre Einnahmen übersteigen, was in Burgdorf seit Jahren der Fall ist. Und so kam eine vom Rat gebildete Arbeitsgruppe auf Anregung der Stadtverwaltung hinter verschlossenen Türen auf die Idee, alle von der Stadt freiwillig übernommenen Leistungen auf den Prüfstand zu stellen, sofern sie mehr als 5000 Euro verschlingen. So gelangte der Trimm-dich-Pfad auf eine Sparliste. Kaum war dies im Februar öffentlich geworden, beeilte sich Bürgermeister Armin Pollehn (CDU) zu versichern, er habe nie beabsichtigt, den Trimm-dich-Pfad schließen zu lassen. Das bekräftigte der Rathauschef in der vergangenen Woche noch einmal gegenüber dieser Zeitung. Allerdings liegt dem Rat inzwischen eine Vorlage des Tiefbauamts vor, die eine Schließung als Möglichkeit in den Raum stellt. Erhalt würde 27.250 Euro pro Jahr kosten: Unterfüttert wir das mit drei Kostenrechnungen: Die Bestandslösung – alles bleibt wie es ist – schlägt mit 27.250 Euro im Jahr zu Buche. Die Pflege des Waldwegs ohne Geräte ist mit 13.150 Euro veranschlagt, die Schließung mit Demontage der Geräte würde 10.000 Euro kosten. An diesen Berechnungen haben etliche Kommunalpolitiker unterschiedlicher Coleur erhebliche Zweifel angemeldet. Sie halten sie für viel zu hoch gegriffen. Die FDP hat vorgeschlagen, Sponsoren zu suchen, die der Stadt beim Unterhalt der Waldsportanlage unter die Arme greifen. Nach Darstellung von Parteichef Mario Gawlik wäre ein Lohnunternehmer aus Engensen bereit, die Kontrollen und Baumpflegearbeiten günstiger zu erledigen als der Bauhof der Stadt. Die Stadt lehnte das Angebot dankend ab, weil die Kontrollen der Geräte und die Baumarbeiten laut Rechtssprechung nur ausgebildete Fachleute erledigen dürften. Firma Datax will als Sponsor einspringen: Derweil hat die CDU in den eigenen Reihen bereits einen Sponsor geworben, der einen namhaften Betrag geben wolle, wie Parteivorsitzender Oliver Sieke berichtet. Jürgen Waldeck bestätigte, dass sein Unternehmen Datax bereit sei, sich im Gegenzug für die Namensrechte dauerhaft zu engagieren. Eine Summe, die abhängig sei von einer „realistischen Berechnung der Kosten“, will Waldeck nicht nennen. Sollten sich die Kommunalpolitiker für den Erhalt des Pfads entscheiden, will die Stadt obendrein zu Spenden aufrufen, kündigt diese an. Lesen Sie auch: Stadt erwägt Rückbau des Trimm-dich-Pfads Ausprobiert: Der Trimm-dich-Pfad im Burgdorfer Holz Von Joachim Dege