Burgdorf: Seniorenrat bietet Hilfe bei Corona-Impung an

Die Stadtverwaltung und der Seniorenrat beraten miteinander, wie das Impfen der über 80-Jährigen in Burgdorf organisiert werden kann. Noch hat der von Bürgermeister Armin Pollehn (CDU) geleitete Krisenstab im Rathaus dafür keine Antwort parat. Das hat das Stadtoberhaupt selbst eingeräumt, als er sich unlängst in der Einwohnerfragestunde einer Ratsausschusssitzung im Stadthaus mit der Fragestellung konfrontiert sah. Wie sollen die über 80 Jahre alten Menschen eigentlich ins Impfzentrum auf das Messegelände Hannover gelangen? Und hat die Stadt Hilfen vorgesehen? Diese Fragen stellte Gundula Brügger, ehemals einflussreiches Mitglied im Vorstand des CDU-Stadtverbands, in der Einwohnerfragestunde des Ausschusses an Pollehn. Fragen wie diese stellten sich schließlich viele Senioren, insbesondere wenn sie nur eingeschränkt oder gar nicht mehr mobil seien. Das bestätigt auf Nachfrage auch Monika Lass, Vorsitzende des Seniorenrats. Stadt sucht nach Lösung für Fahrten zum Impfzentrum: Pollehn versicherte, dass sich der von ihm im Rathaus geleitete Corona-Krisenstab damit beschäftige. Noch gebe es allerdings keine Lösung. Die Stadt sei dazu mit der Region Hannover im Gespräch. Er befinde sich zudem in einem engen Austausch mit dem Seniorenrat, der ähnliche Fragen an die Stadtverwaltung gerichtet habe. „Wir werden gemeinsam mit dem Seniorenrat gucken, wer nicht selbst hinfahren kann“, versprach Pollehn. Eine denkbare Lösung seien Krankenfahrten. Ob diese dann die Krankenkassen bezahlten, sei noch zu klären. Lesen Sie auch Corona-Impfung in Niedersachsen: "Es dauert noch etwas, bis wir stabile Lieferketten haben" Ein anderes Problem sei der Impfstoff, gab Pollehn zu bedenken. Tatsächlich hatte die Region Hannover die Erwartungen an die Impfkampagne vergangene Woche gedämpft: Man gehe davon aus, dass sich die Erstimpfungen in den Pflegeeinrichtungen bis in den Februar hineinziehen und nicht wie gehofft Ende Januar abgeschlossen würden. Ob der Start für die Impfung der über 80-Jährigen im Impfzentrum am Messegelände wie geplant am 1. Februar gehalten werden könne, sei noch offen, teilte Regionssprecherin Christina Kreutz mit. Seniorenrat bietet Hilfe bei der Impfterminvergabe an: Brügger empfahl der Stadt, auf Freiwillige zu setzen und diese aufzufordern, alte Menschen zum Messegelände zu fahren. Das hatte auch der Seniorenrat mit seinem selbst organisierten Einkaufsfahrdienst erwogen, dann allerdings sowohl aus Hygiene- und aus Haftungsgründen verworfen, sagte Vorsitzende Lass. Aus deren Sicht ist jetzt die Stadt am Zug. Brüggers Wunsch, in Burgdorf wie in anderen Kommunen in Niedersachsen ein lokales Impfzentrum einzurichten, erteilte Pollehn umgehend eine Absage. Dies habe die Region Hannover entschieden abgelehnt, teilte der Bürgermeister mit. Laut Pollehn will die Stadt in den nächsten Tagen alle betroffenen Senioren anschreiben. In dem Schreiben will der Seniorenrat seine Unterstützung anbieten, etwa bei Terminvereinbarungen über das ab Donnerstag, 28. Januar, freigeschaltete Internetportal unter impfportal-niedersachsen.de und die Impfhotline (08 00) 9 98 86 65. Wer dabei Hilfe benötige, können sich unter der Rufnummer (0 51 36) 89 83 05 an den Seniorenrat wenden, warb Lass. Von Joachim Dege