Burgwedel: Gerhard Brenneke stirbt im Alter von 76 Jahren

Gerhard Brenneke ist tot. Nach langer Krankheit starb am vergangenen Donnerstag mit ihm ein Wettmarer, der in seinem Ort so deutliche Spuren hinterlassen hat wie kaum ein anderer zuvor. Gerd – so wurde er von den meisten gerufen – Brenneke wurde 76 Jahre alt. Brenneke übernimmt früh Verantwortung: Wenn es galt, etwas zu bewegen, Verantwortung zu übernehmen, dann war er da. Und das schon in jungen Jahren – bei der Landjugend, in mehreren Wettmarer Vereinen und viel später beim Heimatverein für das Kirchspiel Engensen, Thönse, Wettmar. „Das ist sein Kind, ohne ihn hätte es den Verein nicht gegeben“, sagt Michael Kranz. Er ist Gründungsmitglied des Vereins und im Vorstand aktiv. „Gerd hatte die Idee, den Verein zu gründen. Das war 1993. Zwei Jahre später fand die Gründungsversammlung statt.“ Und Brenneke sorgte dafür, dass der neue Heimatverein auch eine feste Adresse in Wettmar bekam. 2001 kaufte er den Krullschen Hof. Eine Scheune des Anwesens wurde für die Heimatdiele umgebaut, die seitdem dort untergebracht ist. Und Gerd Brenneke war es wichtig, dass er die Vorhaben nicht nur finanziell unterstützte. Am liebsten packte er selber mit an und investierte viel Zeit und noch mehr Schweiß in eine Sache. Vater von Heimatverein und Wettmarer Mühle: Das galt auch oder vor allem für sein vielleicht wichtigstes Projekt – die Wettmarer Mühle. Als sie 2009 plötzlich im Internet zum Verkauf angeboten wurde, zögerte er nicht lange. Gemeinsam mit seiner Frau Elsbeth entschied er: „Die muss erhalten bleiben, die kaufen wir.“ Er vermachte die Mühle anschließend dem Heimatverein und organisierte den Umzug des historischen Bauwerks vom Mühlenweg am Nordberg hinüber an seine heutige Position zwischen Wettmar und Engensen. Für Kranz jedenfalls steht fest: „Ohne Gerd wäre der Heimatverein nicht denkbar. Er war nicht einfach nur Mitglied oder Vorsitzender, er hat den Heimatverein gelebt.“ Wichtig waren für Brenneke aber vor allem auch seine Familie und die Menschen in Wettmar. Mit vielen von ihnen pflegte er seine andere große Leidenschaft – die plattdeutsche Sprache. Wann immer es ging, sprach er Platt. „Mit Familienangehörigen, mit Freunden und Bekannten im Dorf“, erzählt Elsbeth Brenneke. Gerhard Brenneke hinterläßt außer ihr auch zwei Kinder. Gedenkfeier wird nachgeholt: Für seine Verdienste um Wettmar wurde Gerhard Brenneke eine ganz besondere Ehrung zuteil. 2011 erhielt er die Ehrennadel des Dorfes. Diese wurde bislang erst dreimal vergeben. Aufgrund der durch die Corona-Pandemie derzeit notwendigen Einschränkungen findet die Beisetzung am Donnerstag, 30. April, im engsten Familienkreis statt. Eine Gedenkfeier wird zu einem späteren Termin nachgeholt. Lesen Sie auch: Heimatverein verschiebt Jubiläumsfeier Von Thomas Oberdorfer