Burgwedel: Stadt legt Blumenwiese für Bienen an

Das wird ein bunter Sommer in Burgwedel. Gleich an mehreren Stellen werden in diesem Jahr Blühstreifen und -flächen angelegt. Eine besonders große Am Flöth in Großburgwedel: Am Donnerstag rollte Landwirt Torsten Pötke mit seinem Traktor an, fräste die 2000 Quadratmeter große Fläche um und brachte die Blühmischung aus. Das Besondere an diesem Projekt: Die Idee dazu stammt von den Anwohnern. Übergang von der Stadt in die freie Landschaft: Die hatten sich direkt an Bauhofleiter Martin Riessler gewandt. Der war von der Idee sehr angetan. „Wir haben spontan entschieden, dass wir das machen“, sagt er. Wichtig war den Anwohnern, dass mit den Blumen etwas für die Bienen getan wird. „Und dafür ist dieser Platz ideal“, erklärt Riessler. Der Bauhofchef weiter: „Wir sind Am Flöth nicht mehr in der Stadt, sondern schon am Übergang in die freie Landschaft. Hier leben die Wildbienen, und die wollen wir mit dem Projekt unterstützen.“ Nicht angetastet wird der benachbarte Bolzplatz. „Der bleibt erhalten“, verspricht Riessler. „Sobald die Sperrung wegen der Corona-Pandemie vorüber ist, kann dort wieder Fußball gespielt werden.“ Rund 1000 Euro lässt sich die Stadt die Blumenwiese kosten. „Das Geld ist gut investiert“, sagt Riessler. Zumal im Gegenzug einige Euro fürs Mähen eingespart werden. „Nach der Aussaat fassen wir die Fläche nicht mehr an“, erklärt der Bauhofleiter. Das bedeutet aber auch, dass die Blumen sich selbst entwickeln müssen. „Wir werden die Wiese nicht gießen können“, erläutert er. Imkermischung für die Bienen: Um den Tieren möglichst lange Nahrung zu bieten, wurden besonders für Bienen geeignete Blumensamen ausgewählt. „Das ist eine Imkermischung, die blüht von Ende Mai bis Ende September“, erläutert Pötke. Und so ist sie zusammengesetzt: Alexandrinerklee (23 Prozent), Sonnenblumen (20), Buchweizen (13), Perserklee (13), Phacelia (10), Serradella (8), Koriander (3), Malve (3), Ölrettich (3), Dill (2) und Ringelblume (2). Die Mischung selber ist einjährig. „Klappt das gut, dann würden wir im kommenden Frühjahr hier wieder erneut Blumen aussäen“, kündigt Riessler an. Wie einige andere Blühflächen ist auch die Wiese Am Flöth eine Art Versuchsfläche für die Stadt. „Wir sind derzeit auf der Suche nach einer Mischung, die für unsere Flächen am besten geeignet ist“, erklärt Umweltkoordinator Malte Schubert. Einige Flächen wurden bereits angelegt, andere folgen noch in den kommenden Wochen. „Am Ende des Jahres hoffen wir zu wissen, welche Mischung wo am besten geeignet ist“, erläutert er. Rückschlag mit Zwiebelmischung: Aber es gibt auch Rückschläge bei den Blühstreifenprojekten. „Mit dem Ergebnis des Streifens am Eingang vor dem Friedhof in Kleinburgwedel bin ich nicht zufrieden. Da blüht nicht genug“, erläutert der Bauhofchef, in dessen Zuständigkeit auch die städtischen Friedhöfe fallen. Der Streifen war im Herbst ebenfalls als Testlauf angelegt worden. Dort wurden Blumenzwiebeln ausgesät, die eine zehnjährige Blütenpracht garantieren sollen. Auf dem Friedhof selber klappte es hingegen nach Riesslers Worten mit der Zwiebelmischung. „Dort sieht es richtig schön aus.“ Lesen Sie auch: 10.000 Blumenzwiebeln für den Friedhof CDU macht sich für Blumenwiese stark Mit Blumen gegen das Insektensterben Bürgerstiftung fördert Wildbienenprojekt Von Thomas Oberdorfer