So arbeitet die Burgwedeler Feuerwehr in Zeiten von Corona

Das Coronavirus hat auch Burgwedel fest im Griff. Das öffentliche Leben ist weitgehend lahmgelegt. Doch es gibt Gruppen, die einsatzbereit bleiben müssen – zum Beispiel die Feuerwehrleute. Homeoffice ist für die 321 ehrenamtlichen Retter Burgwedels jedenfalls keine Alternative. Über den Einsatz der Feuerwehr in Zeiten der Corona-Krise sprachen wir mit Stadtbrandmeister Ingo Motl. Das Coronavirus soll die Ortsfeuerwehr Großburgwedel erreicht haben. Wie ist die Situation? Das Wichtigste vorweg: Die Feuerwehr Burgwedel ist einsatzbereit. Wenn wir gerufen werden, dann sind wir da. Niemand muss Angst haben, dass die Feuerwehr nicht kommt, wenn sie alarmiert wird. Und das gilt auch für die Ortsfeuerwehr Großburgwedel. Wir hatten zwischenzeitlich aus Gründen der Fürsorge einige Kameraden in Großburgwedel aus dem Einsatzdienst herausgenommen. Mussten die verbliebenen Feuerwehrleute in dieser Zeit ausrücken? Ja. Die Großburgwedeler Kameraden wurden unter anderem zu einem Unfall auf der A 7 und einer Türöffnung gerufen. Wir hatten und wir haben jederzeit genügend Rettungskräfte für die Einsätze. Als Vorsichtsmaßnahme hatten wir zudem bei der Leitstelle zusätzlich die Kleinburgwedeler Feuerwehr für das Großburgwedeler Gebiet gemeldet. Das Ganze ist aber inzwischen Geschichte, diese Regelung galt bis Freitagabend 18 Uhr. Mittlerweile sind die Feuerwehrleute wieder einsatzbereit. Es läuft bei Alarmierung der Normalbetrieb. Und laufen die Einsätze in Zeiten von Corona normal ab? Im Prinzip ja. Bei Brandeinsätzen spielt das ohnehin keine so große Rolle, aber bei Hilfeleistungen kann es anders aussehen. Zum Beispiel nach Unfällen oder bei Wohnungsöffnungen, überall dort, wo die Feuerwehrleute mit anderen Personen in Kontakt kommen. Wie schützen sich die Feuerwehrleute? Wir halten uns an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, tragen Schutzmasken, -anzüge und -handschuhe. Außerdem nutzen wir verstärkt Desinfektionsmittel. Das ziehen wir konsequent durch. Vielerorts sind diese Produkte nur noch schwer zu bekommen. Wir haben auch schon nachbestellt. Aber wir sind auch noch gut ausgerüstet. Jede Burgwedeler Ortswehr hat ein Pandemie-Grundpaket. Die wurden vor einigen Jahren angeschafft, als sich bei uns die Vogelgrippe rasant ausbreitete. Und sollte bei einer Ortswehr wirklich einmal irgendetwas knapp werden, dann helfen wir uns gegenseitig. Aber von solchen Problemen sind wir weit entfernt. Bei der Feuerwehr gibt es aber nicht nur die Rettungseinsätze. Was läuft sonst noch? Nichts. Es gibt keine weiteren Aktivitäten. Wir fahren die Einsätze und gut ist. Alles andere ist abgesagt. Im Einzelfall kann es nach einem größeren Einsatz noch eine Nachbesprechung geben. Aber mehr nicht. Kein Training, keine Übungen, keine Fortbildungen – es findet nichts statt. Und dazu gehören natürlich auch die Osterfeuer. Die wird es in diesem Jahr nicht geben. Wir müssen die Ansteckungen ja nicht noch provozieren. Jetzt ist einfach der gesunde Menschenverstand gefordert. Wir müssen zu Hause bleiben und unseren Egoismus zurücknehmen. Und was sagen Sie, wenn Sie dann mancherorts immer noch Menschentrauben zusammenstehen sehen? Da gibt es einen bekannten Satz von Albert Einstein. Der soll einmal sinngemäß gesagt haben: „Die Dummheit mancher Menschen und das Universum sind unendlich groß. Allerdings bei dem Universum bin ich mir nicht so sicher.“ Lesen Sie auch: Burgwedeler Kirchengemeinden starten Hilfsaktionen Corona im Amtsgericht – Verdachtsfall im Zeugenstand So pauken Burgwedeler Schüler in der schulfreien Zeit Von Thomas Oberdorfer