Corona-Ausbruch bei Amazon in Garbsen: Zutritt nur mit negativem Test

Nach einer großen Zahl von Corona-Infektionen im Verteilzentrum von Amazon in Garbsen bei Hannover ist die Region Hannover mit drastischen Maßnahmen eingeschritten. Die ganze Belegschaft, inklusive der Mitarbeiter von Zeitarbeits- und Reinigungsfirmen, soll bis zum Dienstag zweimal getestet sein. Nur wer dann ein negatives Ergebnis hat, darf das Gelände betreten, sagte Hubert Thole vom Gesundheitsamt der Region am Montag. Aktuell seien rund 130 Mitarbeiter des Sortierzentrums mit dem Coronavirus infiziert. Die betroffenen Frauen und Männer seien in Quarantäne geschickt worden. Knapp zehn Prozent der Mitarbeiter hätten sich dem Test verweigert, ihnen werde der Zugang zu dem Gelände verwehrt. 70 lehnen einen Test ab: Thole berichtete am Dienstag in Hannover, insgesamt sei dann für 700 Mitarbeiter in dem Sortierzentrum die Testung angeordnet worden, knapp 70 hätten einen Test abgelehnt. Derzeit stünden noch die Ergebnisse für bis zu 150 Mitarbeiter aus, diese sollen dann voraussichtlich am Dienstag vorliegen. Vorerst bis zum 31. Dezember dürften dort nur noch Mitarbeiter arbeiten, für die ein negativer Corona-Test vorliege, betonte Thole. Das Unternehmen habe ein gutes Hygienekonzept gehabt. Allerdings habe es auch Schwachpunkte gegeben. Thole nannte zum einen die Raucherbereiche. Eine besondere Infektionsgefahr sei der Transport der Mitarbeiter. 80 Prozent der Mitarbeiter kämen mit Bussen und Bahnen, die größte Schicht hat knapp 300 Mitarbeiter. Zwar stellt Amazon Busse zur Verfügung um die Mitarbeiter von der Stadtbahnhaltestelle zum Sortierzentrum zu bringen. In den Bussen sei jetzt jeder zweite Sitzplatz gesperrt, es habe aber Gedränge beim Einsteigen in die Busse gegeben. „Amazon hat sich bemüht, potenzielle Ansteckungspunkte zu eliminieren“, sagte Thole. Jetzt führen mehr Busse, damit es nicht mehr zum Gedränge komme. Außerdem überwache ein Sicherheitsdienst den Einstieg in die Busse. Isolierte Bereiche im Sortierzentrum: Thole betonte, dass es sich bei dem Amazon-Zentrum in Garbsen nicht um ein Auslieferungslager wie in Wunstorf handele, von wo aus die bestellten Waren zu den Kunden geliefert würden. Außerdem stünden die Lastwagenfahrer, die Waren nach Garbsen brächten und wieder abholten, nicht mehr mit den Mitarbeitern des Sortierzentrums in Kontakt. Die Bereiche seien voneinander isoliert, berichtete Thole. Von Mathias Klein