Auf einer knapp einen Hektar großen Fläche zwischen Alter Ricklinger Straße und der Straße Garbsener Schweiz sollen 54 Wohnungen entstehen. Das geht aus einem Schreiben hervor, dass die Garbsener Schweiz Grundstücksgesellschaft mit Sitz in Mölln an die Stadt gerichtet hat. Sie will die Wohnungen dort bauen.
Früher war die Fläche am Rand von Altgarbsen unweit des Blauen Sees ein Parkplatz, derzeit ist sie ungenutzt, mit Pflanzen überwuchert und umzäunt. Künftig sollen dort fünf dreigeschossige Wohnhäuser stehen. Das Baugrundstück soll wegen der besseren Erreichbarkeit über die Straße Garbsener Schweiz erschlossen werden.
„Die Fläche bietet ein großes Potenzial für die Schaffung von Wohnraum“, schreibt Gunnar Grothkopp, Geschäftsführer der Grundstücksgesellschaft. Zudem werde die vorliegende Siedlungsbrache wiederbelebt. Mit dem Schreiben an die Stadt hat Grothkopp sogar erste Architektenpläne vorgelegt. Die Häuser sollen Flachdächer haben und maximal zehn Meter hoch sein. Zwei kleinere Gebäude an der Straße Garbsener Schweiz bieten den ersten Plänen zufolge Platz für jeweils neun Wohnungen. In den drei weiteren Gebäuden befinden sich jeweils zwölf Wohnungen.
90 Stellplätze sind geplant
Insgesamt sollen für die 54 Wohnungen 90 Stellplätze bereitgestellt werden – in einer Tiefgarage und auf einem Sammelstellplatz südlich der Gebäude. Dadurch werde laut der Grundstücksgesellschaft der für Garbsen gebräuchliche Stellplatzschlüssel von 1,5 Stellplätzen pro Wohnung erfüllt.
Wie weit die Gebäude vom angrenzenden Wald entfernt stehen müssen, haben die Planer bereits mit dem Forstamt Fuhrberg abgestimmt. Demnach gilt ein Mindestabstand von 20 Metern. „Der Abstand soll für 50 Stellplätze genutzt werden, die durch Bäume begrünt werden sollen“, erläutert Geschäftsführer Grothkopp.
Für das Vorhaben muss allerdings der Bebauungsplan geändert werden. Dieser ist bereits am 13. August 1992 rechtskräftig geworden und setzt für die Fläche ein sogenanntes Sondergebiet Hotel und Restauration mit vielen Stellplätzen fest. Zudem sollen laut dem Bebauungsplan auf den vorhandenen Waldflächen weitere Bäume und Sträucher angepflanzt werden. Um dort Wohnungen bauen zu können, muss dieser Plan – ebenso wie auch der Flächennutzungsplan – neu formuliert werden.
Vorhaben deckt Bedarfe an Wohnungen
„In Garbsen besteht ein erheblicher Bedarf an Wohnungen“, schreibt Bürgermeister Christian Grahl in der Vorlagen, über die der Ortsrat Garbsen und der Ausschuss für Umwelt und Stadtentwicklung beraten müssen. „Mit dem Vorhaben können die Bedarfe an Wohnungen im Stadtteil Altgarbsen zu einem Teil gedeckt werden.“
Laut dem Wohnraumversorgungskonzept der Region Hannover müssen in Garbsen bis zum Jahr 2025 etwa 750 Wohnungen entstehen. Dafür stehen Berechnungen zufolge Flächen mit insgesamt etwa 60 Hektar zur Verfügung.
Man schlage vor, dem Antrag der Garbsener Schweiz Grundstücksgesellschaft zu entsprechen und einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan einzuleiten, sagt Grahl. So könnte der Bau von Wohnungen im Geschossbau rechtlich ermöglicht werden. Außerdem werde die brachliegende Fläche genutzt.
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Von Linda Tonn