„Hey Tonight“, „Proud Mary“ und „Bad Moon Rising“: Die Welthits der Band Credence Clearwater Revival (CCR) sind vor fünf Jahrzehnten um die Welt gegangen. Wie jung die Musik noch heute klingen kann, haben die Musiker der Band Willy and the Poor Boys am Sonnabend bei der Blues Time Garbsen bewiesen. Mit einer schnörkellosen Show und großer Spielfreude haben sie beim Format Garbsen rockt das authentische CCR-Gefühl auf die Bluesbühne am Rathaus gebracht.
Frontmann Thomas Stalla sing mit charismatischer Rockstimme
Schon die ersten Takte gesungen von Thomas Stalla, Frontmann von Willy an the Poor Boys, gehen nach vorn, so charismatisch klingt seine außergewöhnliche Rockstimme. Gitarrist Pit Verrier, der die Band mit Stalla die Band vor 19 Jahren gegründet hat, legt ihm einen Klangteppich aus rockigen Gitarrenriffs zu Füßen. Schon beim Song „Down on the Corner“ sind die Dämme bei den mehr als 300 Besuchern der Blues Time gebrochen: sie klatschen, pfeifen und tanzen. „Wir spielen Musik aus guten alten Zeiten“, ruft Stalla dem Publikum zu. „Und sind dafür 450 Kilometer weit gefahren.“ Er und Verrier haben Sam Sommer an den Drums und Bassist Bonnie Batzler sowie Stallas Bruder Christian (Akustikgitarre) aus dem heimischen Ludwigshafen mitgebracht nach Garbsen.
Band holt Woodstock-Feeling nach Garbsen
Zur Musik aus guten alten Zeiten gehören nicht nur die CCR-Welthits, sondern auch musikalische Perlen wie „I Put a Spell on You“ und das düstere „Premonition“ von John Fogerty. Und dass Willy and the Poor Boys auch einen kompakten Country- und Westernsound spielen können, zeigt ihre rockige Version von „Don’t Look Now“. „Das ist total meine Musik“, sagt Marlies Gehle aus Garbsen, die sich mit ihrem Mann Rolf zu den rockigen Rhythmen dreht. „Die von Buddy and the Cruisers aber auch“, sagt sie. Die Band um Frontmann Buddy hatte die Besucher mit Rock-’n’-Roll aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren auf das Programm Garbsen rockt eingestimmt. Und als bei mehr als 30 Grad Celsius die Abendsonne hinter dem Garbsener Rathausplatz untergeht, spielen Willy and the Poor Boys „Have You Ever Seen the Rain“ – mehr als 300 Menschen singen laut mit, und das legendäre Woodstock ist ganz nah.
Ganz nah am Publikum spielte auch Zed Mitchell bei der Blues Time am Sonntagmittag. Der Sänger und Komponist aus dem ehemaligen Jugoslawien zeigte mit virtuosen Soli, dass er zu Recht zu den bekanntesten und bedeutendsten Gitarristen in Europa zählt. Mitchell steht für ehrlichen Blues und kraftvollen Rock, in Garbsen wurde er auch von Sohn Ted begleitet. Der Auftritt der Band ließ die Bühne am Rathaus förmlich vibrieren: Das Publikum belohnte vor allem Mitchells ungewöhnliche Fünf-Oktaven-Stimme mit spontanem Beifall.
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Von Jutta Grätz