Garbsen und Neustadt: DRK hilft ehrenamtlich bei Corona-Abstrichen

Die Tage sind momentan lang für Thomas Och und seine ehrenamtlichen Kollegen vom Roten Kreuz in Garbsen. Der Zugführer arbeitet vormittags in seinem eigentlichen Beruf – und das wie so viele Menschen derzeit von zu Hause aus. Nachmittags fährt er regelmäßig zur DRK-Wache im Stadtteil Auf der Horst. Von da aus begeben sich täglich etwa zehn Freiwillige aus Garbsen zum Katastrophenschutz-Zentrum auf dem Messegelände in Hannover. Dort werden pro Tag bis zu 500 Menschen per Abstrich auf das neuartige Coronavirus getestet. Das bringt einen immensen organisatorischen Aufwand mit sich. Arzt muss Abstrich anordnen: „Wir sind für die Zugangskontrollen zuständig“, berichtet Och. Das bedeutet: Von 17 bis 22 Uhr müssen alle, die getestet werden sollen, an den Garbsener Helfern vorbei. Klingt einfach, ist es aber nicht immer, sagt Och. Denn es gibt eine unvermeidliche Voraussetzung für einen Corona-Test: „Die Menschen müssen vorher bei einem Arzt anrufen und über die Kassenärztliche Vereinigung für den Abstrich angemeldet sein“, erklärt Och. Das haben aber offenbar nicht alle Patienten verstanden, einige kommen immer noch auf eigene Faust. „95 Prozent der Menschen reagieren verständnisvoll, aber bei einigen eskaliert es auch“, sagt Och. Notfalls sorgt ein Sicherheitsdienst für den Schutz der DRK-Helfer. Zwei Paar Handschuhe zum Schutz: Zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Virus müssen die darüber hinaus selbst strenge Hygiene-Vorschriften beachten. „Wir tragen einen Kittel, eine Maske, eine Brille, eine Kopfhaube und zwei Paar Handschuhe“, sagt Och. Lediglich bei der An- und Abfahrt werden die Vorgaben wieder gelockert, sagt der Zugführer. „Wer miteinander arbeitet, kann die Abstandsregeln nicht immer einhalten.“ In „normalen“ Zeiten unterstützt die sogenannte Schnelleinsatzgruppe die Polizei, die Feuerwehr und den Rettungsdienst der Johanniter in Garbsen bei größeren Einsätzen. Die Ehrenamtlichen haben unter anderem eine Küche, mit der sie andere Helfer versorgen können. Während der Corona-Krise haben auch sie alle anderen Aktivitäten, etwa Übungsabende und Lehrgänge, abgesagt und bündeln alle Kräfte für die Hilfe bei den Abstrichen. Dazu gehören auch mobile Tests. Dafür fahren ein Arzt und zwei ehrenamtliche Helfer vom DRK Neustadt mit einem Krankentransportwagen zu Patienten, die auf das Coronavirus getestet werden sollen, sich aber nicht selbst zum Messegelände begeben können. „Das sind etwa ältere Menschen, die bettlägrig sind“, sagt Och. Das tägliche HAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 6 Uhr im E-Mail-Postfach. Lesen Sie auch: DRK-Helfer üben den Transport von Verletzten Auf Tour mit dem Fahrservice des DRK Wie schützt sich die Feuerwehr vor dem Virus, Herr Kreinacker? Von Gerko Naumann