Seniorenheime in Garbsen treffen Maßnahmen gegen Corona

In den Garbsener Seniorenheimen gilt nach Weisung der Gesundheitsbehörde wegen des Coronavirus ein Besuchsverbot für Angehörige der Bewohner. Wie gehen die Senioren damit um? Wie haben nachgefragt. „Die Bewohner sind ruhig und entspannt. Sie waren selbst auch in Sorge gewesen und haben das Verbot begrüßt, als sie unsere Informationsschilder gesehen haben“, sagte Benno Blings, Leiter des Wilhelm-Maxen Hauses im Stadtteil Auf der Horst. Wilhelm-Maxen-Haus reagiert schnell: Das Wilhelm-Maxen-Haus hat sogar noch vor der behördlichen Anordnung reagiert und bereits am Freitag voriger Woche das Besuchsverbot erlassen. „Die Lage spitzt sich zu, und unsere Bewohner gehören nun einmal zur höchsten Risikogruppe“, sagte Blings. Am Mittwoch gab es bereits 146 Infizierte in der Region Hannover, 563 in Niedersachsen und bundesweit fast 10.000 Covid-19-Erkrankte. Treffen von größeren Gruppen der Bewohner vermeidet das Wilhelm-Maxen-Haus derzeit. Bewohner gehen in den Garten: „In Begleitung gehen Mitarbeiter mit kleineren Gruppen an Bewohnern beispielsweise in den Garten, wo diese die Sonne genießen“, sagte Blings. Durch den vorhandenen Lärmschutzwall sei die Einrichtung nach hinten raus gut abgeschottet. „Die sonst so regen Kontakte zu den Nachbarn sind eingestellt“, betonte Blings. Nur Ärzte und Therapeuten, die an bestimmten Tagen ausschließlich die Bewohner der Einrichtung betreuen, dürfen unter Hygieneschutz ins Haus. Auch Gottesdienste werden nicht mehr gefeiert und Geburtstage nur in sehr kleinem Kreis. Angehörige regieren verständnisvoll: „Die Angehörigen reagieren verständnisvoll und dankbar. Wir haben sie in Gesprächen über die Notwendigkeit aufgeklärt“, erklärte Blings. Für das Personal gäbe es noch keine erhöhten Anforderungen oder Veränderungen, betonte Pflegedienstleiterin Katalin-Eva Tordei. Selbstverständlich erlauben die Seniorenheime Besuche der Angehörigen, wenn Bewohner sich in ihrer letzten Lebensphase befinden oder bei einem plötzlichen Tod. Dann dürfen sie Abschied nehmen. Das Wilhelm-Maxen-Haus verfügt über 137 Plätze. Tag der Senioren ist anders strukturiert: „Bei uns dürfen derzeit außer den Mitarbeitern nur Ärzte, Rettungsdienst, Krankentransport und Bestatter das Haus betreten“, sagte die stellvertretende Leiterin des DRK-Seniorenzentrums Garbsener Schweiz in Altgarbsen, Monika Twachtmann. Die Angehörigen seien schriftlich über die Situation informiert worden. Die Kommunikation zwischen Bewohnern und Angehörigen laufe vermehrt über Telefonate. Der Tag der Senioren sei anders strukturiert. „Sie halten sich länger in ihren Zimmern auf als in Gemeinschaftsräumen. Mit Einzelnen machen die Pflegekräfte Spaziergänge oder betreuen sie einzeln an Tischen“, so Twachtmann weiter. Die Mitarbeiter achten auch darauf, dass die Bewohner nicht zu eng zusammensitzen, sondern Abstände eingehalten werden. Auch im DRK-Seniorenzentrum liegen Gruppenangebote wie Spiele, Sitzgymnastik oder kreative Angebote derzeit auf Eis. Auch Veranstaltungen sind abgesagt. „Größere Ansammlungen wie Fortbildungen, Versammlungen mit Mitarbeitern und ein Treffen der Auszubildenden sind ebenfalls abgesagt“, sagte Twachtmann. Im Seniorenheim werden 97 Bewohner betreut. Lesen Sie auch: So wollen Gastronomen in Garbsen die Corona-Krise überstehen Coronavirus: Diese Termine fallen in Garbsen aus Von Anke Lütjens