„Leider fehlen oft Ermittlungsansätze“, sagt Christian Krone, Leiter des Kriminalermittlungsdienstes für Garbsen und Seelze. In mehr als 90 Prozent der Fälle können die Täter unbeobachtet entkommen, so dass brauchbare Beschreibungen selten sind. Dazu kommt, dass die Täter immer professioneller zu Werke gehen und die Polizei oft nur wenige Spuren vorfindet. Das trägt dazu bei, dass in Seelze im vergangenen Jahr nur neun Prozent der Einbrüche aufgeklärt werden konnten, in Garbsen sogar nur fünf Prozent.
Um mögliche Täter abzuschrecken, hat die Polizeiinspektion Garbsen im vergangenen Herbst eine Großaktion gestartet und im Wechsel massiv Präsenz in den zugehörigen Städten zwischen Neustadt und Springe gezeigt. „Das hat leider auch nicht so viel gebracht“, bedauert Inspektionsleiter Ulrich Knappe. Bisher bemüht sich die Polizei, nach Einbrüchen möglichst viele Nachbarn zu befragen, um Ermittlungsansätze zu gewinnen.
Insgesamt ist die Zahl der Straftaten in Garbsen leicht auf 3979 gesunken, in Seelze etwas auf 1983 gestiegen. Mit einer Aufklärungsquote von 68,8 Prozent steht Seelze deutlich besser da als Garbsen, wo die Quote bei 53,8 Prozent liegt.
Einen Anstieg haben die Ermittler beim Fahrraddiebstahl registriert. Dafür wurden weniger Autos aufgebrochen. Der Trend bei den Körperverletzungen ist rückläufig, es gibt sogar weniger Taten als im Regionsdurchschnitt. Beim Raub, das ist ein Diebstahl mit Gewalt gegen das Opfer, ist das Niveau insgesamt niedrig. „Es muss keiner Angst haben, auf die Straße zu gehen“, sagt Krone. Ob die Bürger in Garbsen und Seelze diese Ansicht teilen? Das möchten wir mit unserer Umfrage ermitteln.
Von Sven Sokoll