Gehrden: Christopher Rupp entwickelt iCapio und seine Fischköder weiter

Mehr als drei Monate sind vergangenen, seit Christopher Rupp in der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“ mit dem von ihm unter dem Namen iCapio entwickelten Angelködersystem einen dicken Fisch an Land gezogen hat. Nun erzählt er, was sich alles verändert hat – und in naher Zukunft verändern wird. Käufer verdoppeln sich: „Nach der Sendung war der Andrang sehr groß. Mein Telefon stand nicht mehr still – teilweise haben sich Leute gemeldet, mit denen ich zusammen Abitur gemacht habe“, sagt Rupp. Auf seiner Homepage hatte er an dem gleichen Abend 117.000 Besuche, „darunter befanden sich viele Käufer“, sagt der Gehrdener und berichtet von Lieferengpässen. Vor der Sendung hatte Rupp 3500 Kunden, die Zahl hat sich bis heute verdoppelt. „Wir haben mit sechs Leuten, darunter sogar Nachbarn, die Ware verpackt. Ein mir bis dahin unbekannter 16-Jähriger aus Gehrden kam vorbei und hat gefragt, ob er helfen kann.“ Auch Jurymitglied Carsten Maschmeyer meldete sich anfangs regelmäßig und fragte nach dem Befinden, einmal sogar aus New York. Nach der großen Aufregung schloss sich für Rupp ein zweiwöchiger Urlaub an. Dabei nahm er sich auch Zeit für die Frage, wie er sich und iCapio in Zukunft organisieren kann. Was für ihn weiter eine Konstante ist: Er bleibt hauptberuflich in einer Firma in Hannover Teamleiter in der pharmazeutischen Entwicklung. „Das hat immer Priorität“, betont er Dennoch ist iCapio eine richtige Firma. Derzeit gibt es für die Ware, die er aus Asien erhält, drei Versandzentren: bei ihm zu Hause in Gehrden sowie bei Freunden und Verwandten in Seelze und Pattensen. „Wir brauchen Entlastung. Ich suche eine Vollzeit- und eine Teilzeitkraft für Marketing und Betrieb“ , sagt der zweifache Familienvater. Entdeckung wird zur Geschäftsidee: Und wie ist eigentlich seine Motivation entstanden, ein Angelködersystem zu entwickeln? Der 40-Jährige lacht. „Ach, wissen Sie, ich habe in Kiel studiert und damit einen Hang zur Ostsee“, sagt der promovierte Pharmazeut, dessen Opa sich bereits seinen eigenen Köder gebaut hat. Was er von ihm gelernt hat: Erfahrene Angeler schneiden den Bauch des Fisches auf. „Das mache ich mittlerweile auch, dann sieht man die Nahrungskette.“ Der Inhalt des Magens sind in der Regel Hering und Garnelen. Aus der Entdeckung hat Krupp nun eine Geschäftsidee gemacht. Echter Fisch aus zertifiziertem, nachhaltigen Fang, einzeldosiert in einen bunten Köder – das ist die Kombination, die die Konkurrenz nicht besitzt. Der bunte Köder ist übrigens ein Gummifisch, der sich im Wasser hin und her bewegt und damit auch optisch einen Reiz für die zu angelnden Fische bietet. Der Gummifisch, aus dem sich das darin enthaltene Heringpulver im Wasser zu einer gelartigen Masse verteilt, ist eine Weiterentwicklung seit der Sendung. Und Rupp tüftelt immer noch weiter – auch dank Anregungen, die er von vielen Hobbyanglern nach der VOX-Show erhalten hat. „Immer wieder wurde mir gesagt, dass ich es mal mit Knoblauch versuchen soll“, sagt er. In seinem eigenen Labor in Letter – in der Apotheke seines Bruders – stellte er eine entsprechende Rezeptur her. Und ein Test auf einem Großangelteich in Bremen verlief erfolgreich. „Knoblauch kommt dann im Januar auf den Markt“, kündigt Rupp selbstbewusst an. Unter der Marke iCapio vertreibt Christopher Rupp innovative Angelsysteme. Frei übersetzt aus dem Lateinischen heißt iCapio „Ich fange“. Das ist sogar wörtlich zu verstehen, denn dank seiner Idee lassen sich Fische besser fangen. Der Gehrdener hat Köder entwickelt, die nicht nur bunt aussehen. Die Köder aktivieren auch den Geruchssinn des Raubfisches: Sie riechen nach echtem Beutefisch. Und nicht nur Fische beißen an – wie sich im Fernsehen zeigte. Seine Erfindung stellte Rupp im Mai in der Aufzeichnung von „Die Höhle der Löwen“ vor. Ausgestrahlt wurde die Sendung auf VOX im September. Dabei überzeugte der Gehrdener die Jury. Jurymitglied Carsten Maschmeyer stieg mit 95.000 Euro ein und sorgte somit für wichtiges Grundkapital, das Rupp sofort in die Entwicklung steckte. Lesen Sie auch: So will der Gehrdener die Jury überzeugen Maschmeyer beißt bei Rupp an Von Stephan Hartung