Gehrden: Nach der Kanalsanierung folgt in Everloh der Straßenausbau

Seit dem vergangenen Sommer lässt die Abwassergesellschaft Gehrden in Everloh an verschiedenen Standorten die Kanäle sanieren. Ab der nächsten Woche sollen diese Arbeiten fortgesetzt werden. Mitarbeiter der beauftragten Baufirma haben am Kapellenweg mit Vorarbeiten begonnen. Dazu gehört es auch, für die Anwohner der Straße Am Dorfbrunnen eine Ausweichroute einzurichten. Sie sollen mit ihren Autos über einen benachbarten Hof zu ihren Grundstücken kommen. Im März wird aber auch das für mehrere Wochen nicht mehr möglich sein: Dann lässt die Stadt nach der Kanalsanierung die marode Fahrbahn vor den Häusern erneuern. Anwohner zeigen sich in Ortsratssitzung verunsichert: In der Sitzung des Ortsrates Everloh zeigten sich Anwohner der Straße Am Dorfbrunnen angesichts der Vorarbeiten verunsichert. Ihnen sei mitgeteilt worden, dass sie schon jetzt nicht mehr mit ihren Autos die Grundstücke erreichen könnten, berichtete eine Anwohnerin. Ortsbürgermeisterin Gisela Wicke konnte dieses Missverständnis aber schnell aufklären. Schon am Tag nach der Sitzung sollte laut Wicke nach einer Baubesprechung in der Nachbarschaft die Umleitungsstrecke über den Hof bekanntgegeben werden. Am Mittwoch bestätigten sich ihre Informationen. Bereits am Vormittag hatten Mitarbeiter der Baufirma am Ausfahrtstor des Hofes mit der Einrichtung der Ausweichroute begonnen. Straßenausbau beginnt im März: Wie die Abwassergesellschaft berichtet, soll nun zunächst bis zum März die Kanalsanierung im Bereich der Straßen Alte Rehre, Kapellenweg und Am Dorfbrunnen fortgesetzt werden. Für die Sanierung werden sowohl eine geschlossene als auch eine offene Bauweise angewendet. Das bedeutet, dass bei einigen Baustellen nur am Beginn der Kanalleitung Löcher gesetzt werden. Bei anderen muss die gesamte Straße im Bereich des Kanals aufgebrochen werden. In dieser Bauphase sei für die Anwohner aber nur an einzelnen Tagen die Zufahrt zu ihren Grundstücken blockiert, teilt der zuständige Projektleiter mit. Für die vier Grundstücke am Ende der Straße Am Dorfbrunnen habe die Abwassergesellschaft eine Erlaubnis, über den Hof eine Ausweichroute einzurichten. Von März bis September müssen die Anwohner beim Ausbau der Straße aber trotz der Umleitung mehrere Wochen lang auf eine Zufahrt zu ihren Häusern verzichten. Während der Erneuerung der Fahrbahn sei es wegen des begrenzten Platzes vorübergehend nicht möglich, zu den Grundstücken zu fahren, sagt der Projektleiter. Erhöhung der Grundsteuer ist vom Tisch: In der Ortsratssitzung hatte eine Anwohnerin auch noch einmal wegen der als ungerecht empfundenen Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) ihrem Unmut Luft gemacht. Nach den geltenden Regelungen müssen sich die Anlieger anteilig an den Kosten für eine Straßensanierung vor ihren Häusern beteiligen. Der Erste Stadtrat André Erpenbach berichtete in der Sitzung vom Stand einer derzeitigen Überarbeitung. Demnach prüft ein eingesetzter Arbeitskreis auf Grundlage neuer gesetzlicher Bestimmungen mögliche Ermäßigungen, Begrenzungen und Spielräume. Anschließend soll dem Rat der Stadt ein neuer Satzungsentwurf vorgestellt werden. Lesen Sie auch Gehrden: Everloher fordern Abschaffung der Strabs Gehrden: Ortsrat Everloh verbietet seiner Vorsitzenden Alleingänge Eine generelle Abschaffung der Strabs zugunsten höherer Grundsteuern ist laut Erpenbach aber nach Beratungen mit einem Fachanwalt vom Tisch – weil Grundsteuern nicht zweckgebunden seien und bei Bedarf möglicherweise auch für andere Projekte als den Straßenausbau verwendet werden könnten. Die Lage werde zumindest derzeit im Rathaus so eingeschätzt, dass der Rat eine gerechtere Satzung gestalten soll, sagte der Erste Stadtrat. Angesichts defizitärer Haushaltslagen sei ohnehin kaum damit zu rechnen, dass die Kommunalaufsicht eine Abschaffung der Strabs-Einnahmen genehmigen würde. Von Ingo Rodriguez