Gehrden: Ortsrat stimmt Bebauung im Süden von Redderse zu

In Redderse sollen zwei ehemalige landwirtschaftliche Hofstellen im Süden des Orts weichen, um dort Platz für Gewerbe und Wohnungen zu schaffen. Der Ortsrat Redderse hat nun grünes Licht für das Vorhaben gegeben und am Montagabend dem Beschluss zur Auslegung des überarbeiteten und ergänzten Bebauungsplans zugestimmt. Zwischen der Straße An der Linde und der Ortsdurchfahrt soll in einem ersten Schritt eine alte Scheune abgerissen werden. Ein Kaufinteressent will dort drei Baugrundstücke für Wohnhäuser anlegen und zudem auch eine Lagerhalle errichten. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans wird die Grundlage zur baulichen Weiterentwicklung der Ortslage ermöglicht – der neue Bebauungsplan schafft also Möglichkeiten und Angebote für die Zukunft. Der Geltungsbereich des Bebauungsplans umfasst etwa 2,6 Hektar. Mit der Ausarbeitung des Planentwurfes wurde das Planungsbüro plan Hc, Ivar Henckel aus Bad Nenndorf beauftragt. Abriss nur zwischen Oktober und Februar erlaubt: Ergänzend zu den planungsrechtlichen Regelungen erfolgte zur Entwurfsfassung vom Juni die Aufstellung einer örtlichen Bauvorschrift (ÖBV). Mit dieser soll gewährleistet werden, dass geplante Wohnhäuser und die landwirtschaftlichen beziehungsweise gewerblichen Gebäude angemessen gestaltet werden und sich in das Ortsbild einfügen. Unter anderem werden in der örtlichen Bauvorschrift Höhen von Gebäuden, Dachformen, die Gestaltung der Außenwände sowie der Garagen und die Einfriedungen festgelegt. Sie beinhaltet auch Ergänzungen beziehungsweise Abweichungen, um der landwirtschaftlich-gewerblichen Bebauung möglichst gerecht zu werden. „Die Überarbeitungen betreffen unter anderem auch die Ergänzung zum Thema Artenschutz“, sagte Stadtplaner Ivar Henckel. So müssen im Baufeld gegebenenfalls vorhandene Höhlenbäume auf Fledermäuse kontrolliert und später dokumentiert werden. Die Baufeldräumung mit Abriss- oder Sanierungsmaßnahmen von Gebäuden und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte ist aus artenschutzrechtlichen Gründen nur außerhalb der Brutzeit vom 1. Oktober bis zum 28. Februar zulässig. Keine großen Läden geplant: Ausgeräumt wurde zudem ein Einwand seitens der Stadt Barsinghausen. Diese hatte befürchtet, dass in Redderse großflächiger Einzelhandel mit einer Verkaufsfläche von rund 800 Quadratmetern entstehen könnte, der den Einzelhandel in den Barsinghäuser Ortsteilen behindern könnte. „Seitens der Stadt Gehrden bestehen diesbezüglich keine Absichten“, erläuterte Henckel. Eine Selbstvermarktung von landwirtschaftlichen Produkten sei hingegen nicht auszuschließen beziehungsweise sogar wünschenswert. Auch vor dem Hintergrund, dass der Geltungsbereich des Bebauungsplans nicht die gesamte Ortslage umfasse, werde eine Festsetzung im B-Plan zur Regulierung möglicher Verkaufsflächen als nicht zielführend erachtet, teilte Henckel mit. Für die Erstellung von der Nahversorgungseinrichtungen wird vielmehr auf die ordnungsgemäße Steuerung des Einzelhandels im Rahmen der übergeordneten Raumordnung und unter Berücksichtigung des bestehenden Einzelhandelskonzeptes der Stadt Gehrden verwiesen. Lesen Sie auch: Redderse: Alte Scheune soll neuen Baugrundstücken weichen Gehrden: Redderse: Baugebiet soll von privatem Investor erschlossen werden Von Heidi Rabenhorst