Gehrden: Stadt ändert die Schulbezirke

Bei der Stadt Gehrden laufen die Planungen für den Neubau von gleich zwei Grundschulen bereits auf Hochtouren. Noch bevor jedoch die Bauarbeiten beginnen, müssen schon jetzt Lösungen für die erheblich steigenden Schülerzahlen gefunden werden. In der Sitzung des Bildungsausschusses haben sich die Kommunalpolitiker deshalb einstimmig für eine Änderung der Schulbezirke ausgesprochen. Weil die Grundschule Am Langen Feld wegen großer Platzprobleme künftig nur noch sehr begrenzt neue Erstklässler aufnehmen kann, sollen die meisten der Schulanfänger aus dem Stadtgebiet vom neuen Schuljahr an in der Grundschule Am Castrum eingeschult werden – künftig auch die Jungen und Mädchen aus Lemmie. Wünsche von Eltern können dagegen nur noch vereinzelt berücksichtigt werden. Obergrenze wird ohne Änderung überschritten: „Die Schule läuft über“, beschrieb Stefanie Diemert, die Leiterin der Grundschule Am Langen Feld, in der Sitzung das Problem. Für neue Erstklässler liege die Obergrenze der Anmeldungen bei 52. „Aber auch nur, wenn man große 26-köpfige Klassen bildet“, sagte Diemert. Ohne die Änderung der Schulbezirke müsste die Grundschule nun aber im nächsten Schuljahr 57 neue Erstklässler aufnehmen – deutlich zu viel. „Dann müssten wir Container aufstellen lassen“, sagte Diemert. Damit es nicht so weit kommt, votierte der Bildungsausschuss für eine neue Aufteilung der Schulanfänger – auch, weil in der Grundschule Am Castrum noch Kapazitäten frei sind. Kinder aus Lemmie sollen – anders als bisher – künftig nun auch Am Castrum eingeschult werden. Außerdem entfällt ab dem neuen Schuljahr auch die sogenannte variable Zone. Das sind Wohnbereiche direkt im Westen der Schulstraße. Bislang konnten die Eltern aus dieser Gegend wählen, auf welche der beiden Gehrdener Grundschulen ihr Kind gehen soll. Das ist künftig nur noch möglich, solange die Anzahl der Anmeldungen an der Grundschule Am Langen Feld am Stichtag unter der Höchstgrenze von 52 liegt. Bei zu vielen Wünschen entscheide das Losverfahren, sagte Diemert. Durch die Änderung der Schulbezirke und die Zuordnung der variablen Zone zur Schule Am Castrum seien bislang 49 Kinder für den neuen ersten Jahrgang angemeldet, sagte sie. Neue Aufteilung ist für zwei Jahre notwendig: Hintergrund der notwendigen Änderung sind vor allem die steigenden Schülerzahlen in der unmittelbaren Umgebung der kleineren Grundschule Am Langen Feld. Dorthin werden künftig nur noch die Erstklässler aus den Quartieren Am Langen Feld, aus den beiden Neubaugebieten Großes Neddernholz I und II, vom Thiemorgen sowie vom Beethovenring und den angrenzenden Dichterstraßen gehen. Aufgrund der prognostizierten Entwicklung der Schülerzahlen ist laut Diemert davon auszugehen, dass die neuen Bezirke mindestens zwei Jahre lang beibehalten werden müssen. Lesen Sie auch: Grundschule Am Castrum: Neubau kostet über 19 Millionen Euro Bäume sind schon weg: Neue Grundschule soll im Sommer 2022 fertig sein Von Ingo Rodriguez