Gehrden: Wie eine Schulleiterin die vergangenen Tage erlebt hat

Hinter den Schulen liegen ungewöhnliche zwei Wochen. Weil alle Bildungseinrichtungen wegen der Corona-Pandemie schließen mussten, war es an Schulleitungen und Lehrern, die Schüler mit freiwilligem Unterrichtsstoff zu versorgen. Jetzt haben die Osterferien begonnen. Stefanie Diemert, Schulleiterin der Grundschule Am Langen Feld, resümiert, wie sie und ihr Kollegium die vergangenen 14 Tage erlebt haben. Schule bereitete sich auf Schließung vor: „Wir hatten die Schließung schon geahnt und uns in den Tagen davor bereits darauf vorbereitet“, berichtet Diemert. Man habe die E-Mail-Adressen der Eltern aktualisiert und die Aufgaben für die Kinder zusammengestellt. Heimarbeit nennt die Grundschule die freiwilligen Hausaufgaben, die die Schüler mit nach Hause bekommen haben. Diese stammten allerdings alle aus dem Wiederholungsbereich und würden nicht bewertet. „Nicht alle Kinder haben zu Hause die gleichen Bedingungen“, weiß die Schulleiterin. Bei mehreren Geschwistern etwa habe möglicherweise nicht jedes Kind ein eigenes Arbeitsgerät. Wie viele der Aufgaben die Kinder bearbeiten, das ist ihnen selbst überlassen. Die Schule steht aber mit manchen Eltern in Kontakt und hat positive Rückmeldungen zur Heimarbeit bekommen. „Einige Schüler haben sich sehr gefreut und wollten sogar Nachschub bekommen“, sagt Diemert erfreut. Als Belohnung habe sie den fleißigen Kindern Lernvideos geschickt. „Die Ergebnisse würdigen wir, wenn alle wieder zurück in der Schule sind.“ Anmeldungen am Schultor: Die Schulleiterin selbst ist in den vergangenen zwei Wochen täglich als Ansprechpartnerin in der Schule gewesen. Von 8 bis 14 Uhr hat sie das Telefon beantwortet – aber auch Formulare an der Tür entgegengenommen. „Jetzt ist die Zeit der Schulanmeldungen. Viele haben angerufen und sich informiert. Wir wickeln alles per E-Mail ab. Einige sind allerdings doch persönlich vorbeigekommen – da haben wir uns kurz vor der Tür getroffen“, sagt Diemert. Außer der Schulleiterin waren täglich auch Lehrkräfte vor Ort – zur Notbetreuung von drei Kindern. „Wir warten entspannt ab“: Nun geht es für das Kollegium erst einmal in die Osterferien. Kurz nach ihnen soll auch die erzwungene Schließung aufgrund von Corona enden – sofern diese nicht verlängert wird. „Wir warten entspannt ab und bereiten nichts auf Vermutung vor“, erklärt Diemert. Sollte die Schule auch nach den Ferien geschlossen bleiben müssen, werde man neu überlegen. Es bleibt die Hoffnung, dass ab dem 20. April alles wieder seinen gewohnten Gang gehen kann. Die verlorenen 13 Tage Unterricht könnten allerdings nicht mehr aufgeholt werden. „Kinder können ja nicht einfach schneller oder mehr arbeiten. Wir überlegen daher, ob wir eventuell etwas weglassen“, stellt die Schulleiterin in Aussicht. Das tägliche HAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Hannover täglich gegen 6 Uhr im E-Mail-Postfach. Lesen Sie auch: Corona: Das sind die Hilfsangebote vor Ort Pastor ruft auf: Innehalten während des Glockengeläuts Von Sarah Istrefaj