Aldi in Gehrden: Neubau beginnt mit Abbruch.

Pünktlich um 7 Uhr waren die Bagger da. Und mit ihnen begann der Abriss des alten Aldi-Marktes an der Levester Straße. Bereits seit einigen Wochen wird rund um das Gebäude gearbeitet. Unter anderem wurde die Kfz-Werkstatt dem Erdboden gleichgemacht. Die Filiale selbst hat seit einer Woche geschlossen. Die Erd- und Abbrucharbeiten im Gehrdener Westen haben natürlich einen guten Grund. Aldi wird ein neues Gebäude errichten und seinen Markt erweitern. Das Unternehmen hat deshalb das anliegende Grundstück der Autowerkstatt an der Everloher Straße sowie die dazwischenliegende Straßenfläche gekauft. Aldi will künftig mehr Parkplätze für die Kunden anbieten. 120 Stellflächen sind vorgesehen. Neubau erhält Fotovoltaikanlage: Der eigentliche Neubau des Marktes soll auf dem Gelände des aktuellen Standorts entstehen – nur größer. Nach Fertigstellung werden die Waren auf einer Fläche von etwa 1200 Quadratmetern angeboten, 400 Quadratmeter mehr als bislang. Eine Besonderheit ist die geplante Fotovoltaikanlage, die auf dem Dach des Neubaus entstehen soll. Der daraus erzeugte Strom soll künftig die Kühlung der Regale sicherstellen. Die Abwärme hingegen kommt bei der sogenannten Betonkerntemperierung zum Einsatz. Durch dieses Verfahren wird im Sommer eine Kühlung und im Winter eine Beheizung des Gebäudes erzielt. Das Unternehmen geht aktuell von einer Bauzeit von fünf Monaten aus. Noch in diesem Jahr soll der neue Markt eröffnet werden. Vermutlich im Herbst, auf jeden Fall vor Weihnachten. Neubaupläne gibt es seit sechs Jahren: Die Pläne, den Markt in Gehrden zu modernisieren, gibt es bereits seit sechs Jahren. Doch das Baugenehmigungsverfahren zog sich in die Länge. So verlangte beispielsweise die Region ein Einzelhandelsgutachten. Auf dessen Grundlage hatte Aldi dann weitere Gutachten zum Standort anfertigen lassen. Zwar gab es laut dieser Expertisen keine Einwände gegen einen größeren Aldi-Markt, doch Region und Industrie- und Handelskammer (IHK) blieben kritisch. Aus ihrer Sicht sollte sich der Discounter auf maximal 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche beschränken. Die Begründung: In Gehrden sei die Kaufkraft im Einzelhandel zu 90 Prozent gedeckt. Zusätzlicher Bedarf bestehe nicht. Vielmehr würde ein großer Markt Kaufkraft aus dem Stadtzentrum und den Nachbarkommunen abziehen. In Gehrdens Einzelhandelsgutachten waren andere Werte errechnet worden. Die Experten konnten in ihrer Untersuchung keine negativen Auswirkungen feststellen. Im Gegenteil: Das Vorhaben leiste einen Beitrag zur Stärkung der Nahversorgung, heißt es. Zumal auf dem Vorwerk-Gelände, das direkt gegenüber des Aldi-Marktes liegt, ein Baugebiet entsteht. Argumente, die letztlich überzeugten. Lesen Sie auch: Aldi-Öffnung im Sommer 2020 ist nicht mehr zu halten Der Neubau kommt: Die alte Aldi-Filiale wird am 16. Mai geschlossen Neue Aldi-Filiale soll in 18 Monaten fertig sein Von Dirk Wirausky