Für etliche Gehrdener aus den Gewerbegebiet Ost und aus den angrenzenden Neubaugebieten ist es täglich eine echte Geduldsprobe: Immer wieder müssen Autofahrer wegen des großen Verkehrsaufkommens auf der viel befahrenen Kreisstraße 231 lange Wartezeiten in Kauf nehmen, um von der Ronnenberger Straße auf die K 231 in Richtung Leveste oder Ronnenberg einzufädeln. Nun soll das lange Warten schon in Kürze ein Ende haben. Das hat in der Sitzung des kommunalen Ausschusses für Verkehr, Brandschutz und Gefahrenabwehr der städtische Fachbereichsleiter Frank Born angekündigt.
Demnach soll bei den derzeit noch andauernden Arbeiten zur Umgestaltung des dortigen Kreuzungsbreiches auch eine technische Lösung umgesetzt werden, um künftig für Abbieger die Wartezeiten erheblich zu verkürzen. Das habe nun die zuständige Verkehrsbehörde der Region Hannover zugesichert, berichtete Born. Laut Region soll voraussichtlich im Kreuzungsbereich eine Induktionsschleife in die Fahrbahn eingebaut werden. Diese technische Vorrichtung erfasse jedes darüber rollende Fahrzeug und könne auch auf lange Wartezeiten reagieren. Der Plan: Überschreitet ein Abbiegeversuch eine bestimmte Zeitgrenze, soll über die Induktionsschleife die Fußgängerampel auf der K 231 auf Rot geschaltet werden, damit Abbieger eine Lücke finden und zügiger auf die Kreisstraße einfädeln. Bislang reagiert die Fußgängerampel an der nahe liegenden Bushaltestelle nur auf Knopfdruck, damit ein- und aussteigende Fahrgäste die Straße überqueren können.
Born verwies auf eine nahe gelegene Kreuzung Benthe: Auch dort wird über eine technische Steuerung eine Fußgängerampel umgeschaltet, um Autofahrern das Abbiegen auf die Bundesstraße 65 zu erleichtern. Für den Gehrdener Kreuzungsbereich sei auch eine videogesteuerte Ampelschaltung im Gespräch, sagte Born. Über die geeignetere Lösung werde noch beraten.
Für die Kommunalpolitiker waren das gute Nachrichten. Vor allem der CDU-Fraktionsvorsitzende Thomas Spieker reagierte erleichtert. Er erinnerte noch einmal die einhellige Meinung aller Ratsmitglieder, an dem gefährlichen Standort einen Kreisverkehr einrichten zu lassen. Das hatte die Region abgelehnt. Aus Sicht der Verkehrsbehörde ist die vorhandene Verkehrsführung geeignet. Einerseits spreche die ungleich verteilte Verkehrsbelastung gegen einen Kreisel: Mehr als 90 Prozent der Autos fahren demnach auf der Kreisstraße. Andererseits sei die Einmündung nicht als Unfallschwerpunkt bekannt.
Unterdessen laufen in dem Kreuzungsbereich die Umbauarbeiten bereits auf Hochtouren. Die Verkehrsführung an der Einmündung der Ronnenberger Straße zur Robert-Bosch-Straße soll übersichtlicher gestaltet werden. Unter anderem wird auf der Ronnenberger Straße zwischen der Robert-Bosch-Straße und der Nikolaus-Otto-Straße eine Verkehrsinsel als Querungshilfe für Fußgänger gebaut. Außerdem wird an der Westseite der Ronnenberger Straße der Gehweg verlängert, damit die Bushaltestellen an der K 231 besser erreichbar sind. In etwa sechs Wochen sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Von Ingo Rodriguez